Marktberichte

Sharp-Aktie schwingt zurück Tokio schließt im Minus

Im asiatischen Aktienhandel geht der zweite Tag der Woche mit konjunkturellen Zweifeln zu Ende: Anleger ignorieren den Warnschuss der Ratingagentur Moody's. Im Vordergrund stehen die Aussagen von EZB-Präsident Draghi und die möglichen Auswirkungen auf die Schuldenkrise in Europa.

Zwei Tage vor der nächsten regulären Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben sich die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten am Dienstag mit Käufen zurückgehalten. Zudem drückten Sorgen über die konjunkturelle Entwicklung in Asien auf die Stimmung.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,1 Prozent tiefer auf 8775 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor knapp 0,3 Prozent auf 726 Punkte. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans notierte knapp 0,2 Prozent im Minus. Nach unten gingen die Kurse sowohl an den Märkten in Australien, Shanghai, Südkorea und Hongkong. Fast unverändert notierten die Börsen in Taiwan und Singapur.

Trotz des Warnschusses der Ratingagentur Moody's für die Bonität der EU tendierte der Euro in Fernost fester. Händler setzten darauf, dass die EZB nach ihrem Treffen am Donnerstag weitere Details ihrer Strategie zur Bekämpfung der Schuldenkrise vorlegt. Dass Moody's den Ausblick für das Rating der Europäischen Union auf negativ gesenkt hatte, rückte in den Hintergrund.

Draghi eröffnet den Herbst

Der September werde ein schwieriger Monat werden, sagte Tetsuro Ii von Commons Asset Management. "Offensichtlich gibt es eine Kluft zwischen den Erwartungen der Märkte und den Zentralbank-Absichten, aber man muss absehen, wie groß sie ist."

Von dem EZB-Treffen erhoffen sich die Anleger klare Signale, wie die Schuldenkrise in Europa bekämpft werden soll. EZB-Chef Mario Draghi hatte am Vortag Abgeordneten zufolge den geplanten Kauf von Staatsanleihen aus überschuldeten Krisenstaaten der Eurozone verteidigt. Der Kauf solcher Papiere mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren sei keine Finanzierungshilfe für den Staat.

Zudem beschäftige die Anleger in Fernost, was der Offenmarktausschuss der US-Notenbank in der kommenden Woche mitteilen werde, sagte Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Bis dahin dürften die jüngsten enttäuschenden Konjunktursignale aus Japan und China nach Einschätzung der Experten auf die Stimmung der Anleger drücken.

Gegen den Trend zulegen konnten in Tokio die Papiere des angeschlagenen TV-Herstellers Sharp. Sie verteuerten sich um mehr als zwölf Prozent, nachdem sie zuletzt erheblich an Wert verloren hatten. Hintergrund war die Sicherung neuer Kreditlinien.

Der Dollar wurde in Tokio um 15.00 Uhr (Ortszeit) fester mit 78,39-39 Yen gehandelt nach 78,34-36 Yen am späten Vortag. Der Euro notierte zum Yen fester mit 98,86-89 Yen nach 98,48-52 Yen am Vortag. Zum Dollar lag er bei 1,2611-14 Dollar nach 1,2571-72 Dollar am späten Vortag.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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