Marktberichte

Kursgewinne im Tech-Sektor Tokio schließt im Plus

An den asiatischen Aktienmärkten überwiegt zur Wochenmitte die Zuversicht. Ein freundlicher Konjunkturbericht aus Tokio und ein starker Ausblick des weltgrößten Computerherstellers Hewlett-Packard schieben die Tech-Titel in Japan und Korea zum Teil kräftig an.

Spätsommer in Tokio: Wechselkurse bestimmen die Wirtschaftsaussichten.

Spätsommer in Tokio: Wechselkurse bestimmen die Wirtschaftsaussichten.

(Foto: REUTERS)

Aktien von Technologie- und Baukonzernen haben am Mittwoch die Aktienmärkte in Fernost in die Gewinnzone getrieben. Werte von exportorientierten Unternehmen verzeichneten teils deutliche Aufschläge. Im Fokus standen allerdings die Devisenmärkte. Der Einbruch des US-Verbrauchervertrauens ließ den Dollar in die Nähe eines Sieben-Monats-Tiefs fallen. Experten rechnen nun mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen bei der Sitzung der US-Notenbank Fed am 2. und 3. November. In Japan wurde zudem nach Vorlage eines Konjunkturausblicks über eine erneute Yen-Intervention spekuliert.

Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte schloss mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 9559 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index stieg 0,5 Prozent auf 846 Punkte. Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Südkorea, Hongkong, Shanghai und Singapur verzeichneten Aufschläge.

Die Entwicklung in Tokio wurde vor allem von Konjunkturdaten aus dem Tankan-Bericht getragen. Die Stimmung unter den großen japanischen Herstellern verbesserte sich zwar in den drei Monaten bis September das sechste Quartal in Folge auf den höchsten Stand seit März 2008. In den nächsten drei Monaten wird aber mit einer deutlichen Verschlechterung gerechnet. Das schürte die Spekulationen auf ein erneutes Eingreifen der Notenbank. "Der Nikkei steigt wegen des schwächeren Yen und wahrscheinlich gibt es auch etwas Augenwischerei zum Ende der ersten Geschäftsjahreshälfte", sagte Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ.

Laut Händlern hellte auch der verbesserte HSBC-Einkaufsmanagerindex zum verarbeitenden Gewerbe in China die Stimmung auf. "Die Stärke an den chinesischen Märkten deutet auf ein positives ökonomisches Sentiment", meinte Kazuhiro Takahashi von Daiwa Securities Capital Markets.

Bei den Einzelwerten stachen Exportwerte heraus. Canon und Sony stiegen 1,7 sowie 2,0 Prozent. Der Chiphersteller Elpida profitierte von der Ankündigung, im Dezember mit der Massenproduktion von weiterentwickelten DRAM-Chips beginnen zu wollen. Die Aktien legten 8,1 Prozent zu.

Getrieben von anziehenden Rohstoffpreisen und einem weiteren Allzeithoch beim Goldpreis legten die entsprechenden Sektorwerte deutlich zu. Im Nicht-Eisensegment kletterten Toho Zinc um 4,6 Prozent und Nippon Light Metal um 2,6 Prozent.

Begünstigt von einem positiven Ausblick stiegen Shinsei Bank um 6,9 Prozent. Berichte über eine mögliche Kapitalerhöhung ließen Tokyo Electric Power (Tepco) dagegen um 7,8 Prozent einbrechen. Nach der Beantragung des Insolvenzverfahrens stürzten Takefuji um 43,1 Prozent ab. Acom fielen vor diesem Hintergrund um 1,8 Prozent und Promise um 2 Prozent.

Gute Laune in Südkorea

Die Börse in Seoul schloss auf dem höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Als Zugpferde fungierten die Technologietitel, Händler sprachen von Nachholbedarf. Für den Kospi bedeutete dies ein Anstieg um 0,6 Prozent.

Gestützt wurde das Sentiment von den US-Vorgaben, wo die Börsen mit moderaten Zuwächsen auf insgesamt schwache Daten zum Verbrauchervertrauen und vom Immobilienmarkt reagierten. Dies habe die Erwartung steigen lassen, dass die US-Notenbank mit einer weiteren quantitativen Lockerung der lahmenden US-Konjunktur auf die Sprünge helfen könnte, hieß es.

"Ausländische Anleger suchen nach Schnäppchen, weil sie der Überzeugung sind, dass die üppige Liquiditätsversorgung zu weiter steigenden Kursen führt", sagte ein Analyst. Er macht einen Widerstand bei 1900 Zählern für den südkoreanischen Leitindex aus. Sollte diese Hürde genommen werden, könne der Kospi in den kommenden Monaten bis 2000 Punkte klettern, meinte er.

Im Technologiesegment ging es für Samsung Electronics um 3,6 Prozent und für LG Display um 5,1 Prozent nordwärts. Hynix Semiconductor stiegen um 2,3 Prozent.

Nach Erhalt eines Großauftrages zum Bau von Container-Schiffen stiegen Samsung Heavy Industries um 0,3 Prozent. Händler charakterisierten die Sektoraussichten insgesamt aber als unsicher. Unter den Bankaktien legten Industrial Bank of Korea 3,6 Prozent zu, während Korea Exchange Bank um 2,9 Prozent sanken.

Chinas Aktien suchen Richtung

Die Börsen in China gingen uneinheitlich aus dem Handel. Aufschläge im Metallsektor wurden durch Verluste bei Immobilienwerten wettgemacht. Der Shanghai-Composite drehte im Verlauf ins Minus und gab schließlich einen Punkt auf 2611 Zähler ab, der Shenzhen-Composite verlor 1,2 Prozent auf 1150 Punkte. In Hongkong stieg der HSI dagegen um 1,2 Prozent auf 22.379 Zähler.

"Der Rohstoffsektor hat im Zuge steigender Rohstoffpreise begünstigt durch die Dollarabwertung die Liste der Gewinner angeführt, andererseits hat die Unsicherheit über die nächsten Schritte der Regierung zur Eindämmung des Preisauftriebs am Immobilienmarkt die Börse gebremst", sagte ein Analyst in Shanghai. Steigende Rohstoffpreise bescherten insbesondere Aktien aus dem Metallsektor deutliche Aufschläge. Unter anderem erreichten Kupfer und Gold Rekordpreishochs. Jiangxi Copper legten um 4,2 Prozent und Zijing Mining um 0,8 Prozent zu.

Die jüngsten Maßnahmen der Behörden auf dem Immobilienmarkt lasteten weiter auf den entsprechenden Titeln. So büßten China Vanke 1 Prozent und China Merchants Property Development 1,5 Prozent ein.

 

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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