Dollar drückt Exportwerte Tokioter Börse verliert
27.05.2011, 08:59 UhrDer stärkere Yen und ein enttäuschender Ausblick von Sony setzen den japanischen Aktienmärkten zu. Der japanische Unterhaltungselektronik-Riese blickt pessimistischer in die Zukunft, als der Markt es erwartet hatte. Auf der Gewinnerseite stehen die Banken.
Der schwächelnde US-Dollar und ein enttäuschender Ausblick von Sony haben die Tokioter Börse zum Wochenausklang belastet. Schwache US-Konjunkturdaten zerrten im fernöstlichen Devisenhandel an der amerikanischen Währung. Die zehnjährigen US-Staatanleihen fielen in der Nacht zum Freitag auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr. Der Euro erholte sich trotz der anhaltenden Sorgen über Griechenland wieder ein wenig.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index beendete den Handel 0,42 Prozent niedriger bei 9521 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,26 Prozent auf 824 Zähler. Die Börsen in Taiwan und Hongkong sowie die Märkte in Singapur und Südkorea legten dagegen zu. Die US-Börsen hatten am Vortag im Plus geschlossen.
Zu den größten Verlierern im japanischen Handel gehörten die Anteilsscheine von Sony mit einem Minus von mehr als drei Prozent. Der japanische Unterhaltungselektronik-Riese hat mit den Folgen des japanischen Jahrhundertbebens und einem hausgemachten Datenskandal zu kämpfen. Das Unternehmen hatte am Donnerstag zwar bekanntgegeben, für das neue Geschäftsjahr erstmals seit vier Jahren wieder mit einem Nettogewinn zu rechnen, blieb mit der Zahl aber hinter den Erwartungen des Marktes zurück.
Der verhältnismäßig stärkere Yen lastete auf Exportwerten wie Autoherstellern. Aktien von Toyota gaben 0,6 Prozent nach, Honda verlor 0,8 Prozent und Nissan 0,5 Prozent.
Auf der Gewinnerseite fanden sich nach einem Medienbericht dagegen die Titel von Banken wieder. Die "Financial Time" berichtete am Freitag, dass Banken in der Europäischen Union teilweise die strengeren Kapitalvorschriften des Reformpakets Basel III womöglich umgehen könnten. Papiere der Mitsubishi UFJ Financial Group gewannen 0,8 Prozent, Titel der Mitsui Financial Group legten 0,9 Prozent zu.
Auf dem US-Dollar lasteten zum einen jüngste Daten zum US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2011, das mit einer Rate von 1,8 Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Zudem beantragten mehr US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe als zuvor angenommen. Der US-Dollar gab zum Börsenschluss in Tokio knapp 0,4 Prozent nach. "Der US-Dollar ist zwar seit Anfang Mai stark gewesen, aber es sieht so aus, als würde diese außergewöhnliche Leistung an ein Ende gelangen", sagte Junya Tanase, Währungsstratege bei JP Morgan Chase in Tokio.
Sollte der US-Dollar weiterhin so schwach bleiben, könnte der Abwärtstrend des Euros trotz der anhaltenden Schuldenkrise in Griechenland gestoppt sein, sagte Tanase. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,4260 US-Dollar und notierte damit 0,8 Prozent höher als im späten New Yorker Handel am Donnerstag.
Quelle: ntv.de, rts