Marktberichte

Gewinnmitnahmen Trichet bremst Euro aus

Nach dem kräftigem Kursaufschwung am Freitag hat der Euro zu Wochenbeginn unter Gewinnmitnahmen gelitten. Frankfurter Devisenhändler zahlten am Montagnachmittag für einen Euro 1,3636 US-Dollar und damit fast einen halben Cent weniger als vor dem Wochenende. Händler verwiesen auch auf Aussagen des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet.

Dieser hatte in Budapest gesagt, seine jüngsten Einlassungen zur weiteren Zinspolitik der Notenbank seien Anfang August erfolgt - vor Beginn der Turbulenzen an den Finanzmärkten im Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise. Damals hatte Trichet den Märkten indirekt eine weitere Straffung der Geldpolitik in Aussicht gestellt.

"Das kann bedeuten, dass die EZB nicht wie geplant in der kommenden Woche die Zinsen um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent anhebt", sagte ein Händler einer deutschen Großbank. Zuletzt war die Zahl derer gestiegen, die Zweifel haben, ob die EZB an ihrer Politik einer weiteren Straffung der Geldpolitik wegen der Krise an den Märkten festhalten wird. Das Gros der Volkswirte rechnet aber weiter für den kommenden Donnerstag mit einem Zinsschritt nach oben.

Die EZB legte den Referenzkurs für den Euro am Nachmittag auf 1,3658 US-Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken EuroFX kletterte die Gemeinschaftswährung auf 1,3662 von 1,3601 US-Dollar.

Über weite Strecken steigende Kurse an den Aktienbörsen sorgten zu Wochenbeginn meist für Verluste am Rentenmarkt. Der richtungweisende Bund-Future schaffte es bis zum Nachmittag aber auf 113,65 Punkte - ein hauchdünnes Plus von vier Ticks. Zuvor war er noch um bis zu 40 Ticks abgerutscht. Die Rendite der dem Bund-Future zugrunde liegenden Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit fiel auf 4,252 Prozent. Händler machten für die Bewegungen am Rentenmarkt auch einen guten Handelsbeginn der Staatspapiere in den USA am frühen Nachmittag verantwortlich.

Die von der Bundesbank täglich berechnete Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere stieg auf 4,30 (4,24) Prozent.

Der Rentenindex Rex gab 0,39 Prozent auf 114,84 Prozent nach.

Quelle: ntv.de

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