Marktberichte

Nervosität vor Bush-Rede US-Börsen auf Rückzug

Wall Street und Nasdaq starteten mit deutlichen Minuszeichen in die neue Woche. Händler erklärten, die nach Börsenschluss erwartete Fernseh-Ansprache von US-Präsident George W. Bush zum Irak-Konflikt sorgte für Nervosität bei den Anlegern. Trotz zwischenzeitlicher Pluszeichen bauten die Indizes ihre Verluste bis zum Handelsschluss kräftig aus.

Der Dow Jones schloss mit einem Abschlag von 1,4 Prozent bei 7.423 Zählern, die Technologiebörse Nasdaq gab 1,8 Prozent auf 1.120 Zähler nach.

Belastet wurde die Stimmung Händlern zufolge auch durch die Schwäche der ausländischen Börsen. So hatte an der Tokioter Aktienbörse die Angst vor zahlreichen Konkursen eine Verkaufswelle ausgelöst und den Markt auf seinen niedrigsten Stand seit 19 Jahren schließen lassen.

Die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco waren die meist gehandelten Papiere an der Nasdaq und verloren 4 Prozent auf 9,08 Dollar. Zuvor hatten die Analysten von Deutsche Banc Securities die Ergebnisprognosen für das Unternehmen gesenkt.

Der weltgrößte Zigarettenhersteller der Welt Philip Morris konnte sich hingegen von den Verlusten des vergangenen Handelstages erholen. Die Aktie legte 5,4 Prozent auf 38,58 Dollar zu. Am Freitag hatten die Papiere kräftig nachgegeben, nachdem ein Geschworenengericht das Unternehmen zu einer Schadensersatzzahlung von 28 Milliarden Dollar an eine Lungenkrebs-Patientin verurteilt hatte.

Die optimistische Einschätzung der Perspektiven für den Technologiesektor durch Intel-Chef Craig Barrett gab der Intel-Aktie Rückenwind. Der Chef des weltgrößten Chipherstellers hatte ein Ende der Krise der Branche für Anfang 2003 vorausgesagt. Die Aktie legte 0,8 Prozent auf 13,82 Dollar zu.

Ein negativer Analystenkommentar sorgte hingegen bei den Paketdiensten für negative Stimmung. Morgan Stanley stufte die Aktien der Unternehmen United Parcel Service (UPS) und des Konkurrenten FedEx auf "Untergewichten" herab. Grund sei die Überbewertung der Aktien gegenüber vergleichbaren Unternehmen, hieß es. Die Aktie von FedEx gab daraufhin 4 Prozent auf 49,05 Dollar nach, UPS verloren 3,7 Prozent auf 59,35 Dollar.

Die Aktie der Sears, Roebuck and Co., viertgrößter Einzelhändler in den USA, gab nach einer Gewinnwarnung deutlich nach. Das Unternehmen teilte mit, dass es für das dritte Quartal mit einem Gewinn von 80-82 Cents pro Aktie rechnet. Analysten erwarten derzeit noch einen Gewinn von 86 Cents je Aktie. Das Unternehmen, das am 17. Oktober seine Ergebnisse vorlegen wird, bestätigte allerdings seine Jahresprognose für 2002, die einen Gewinn von 5,15 Dollar pro Aktie vorsieht. Die Aktie gab 14 Prozent auf 32,25 Dollar nach.

Der Handheld-Hersteller Palm hat ein neues Billig-Modell für unter 100 Dollar vorgestellt. Der "Zire" ist vor allem für Studenten und Privatleute gedacht, die den Handheld nicht geschäftlich nutzen. Mit den neuen Modell will Palm vor allem Marktanteile gewinnen und zudem die Umsätze ankurbeln. In den vergangenen Monaten hatte das Unternehmen unter der schwachen Konjunktur und rückläufigen Verkaufszahlen zu leiden. Die Aktie verlor dennoch 4,7 Prozent auf 0,61 Dollar.

Quelle: ntv.de

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