Konjunkturdaten drücken US-Börsen im Minus
28.07.2010, 22:25 UhrNegative Konjunkturnachrichten drücken den Dow-Jones nach vier Gewinntagen in Folge wieder ins Minus. Wenig Erfreuliches kommt auch von Boeing und Kodak.
Schwache Konjunkturdaten haben die New Yorker Aktienmärkte belastet. Die Anleger werteten einen überraschenden Rückgang beim Auftragseingang für langlebige Güter als Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal an Schwung verloren hat. Zusätzlich auf die Stimmung drückte der Fed-Konjunkturbericht "Beige Book", der ebenfalls darauf hinwies, dass der Erholung in einigen Teilen des Landes die Puste ausgegangen ist. Besser als erwartet ausgefallene Quartalsberichte von Unternehmen hielten die Abschläge allerdings in Grenzen.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent tiefer bei 10.497 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.463 und 10.548 Stellen. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,7 Prozent auf 1106 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte ein Prozent ein auf 2264 Punkte.
Die Firmen erhielten im Juni bereits den zweiten Monat in Folge weniger Aufträge für langlebige Güter wie Maschinen oder Flugzeuge. Der Rückgang war so stark wie seit August nicht mehr. "Das verheißt nichts Gutes für die wirtschaftliche Entwicklung", sagte Alan Lancz von Alan B. Lancz & Associates. Ebenfalls nichts Gutes verhieß bereits in der vergangenen Woche der konjunkturskeptische Ausblick des Fed-Chefs Ben Bernanke. In das selbe Horn stieß dann auch der Konjunkturbericht der Notenbank, der ebenfalls auf eine Verlangsamung der Erholung in einigen US-Regionen hinwies.
Optimismus schöpften die Investoren hingegen aus dem Verlauf der Bilanz-Saison. Bislang legte knapp die Hälfte der Unternehmen aus dem S&P Zahlen vor. Nach Thomson-Reuters-Daten übertrafen mehr als drei Viertel von ihnen die Erwartungen. So präsentierte auch Comcast gute Quartalszahlen - die Aktien stiegen um 1,2 Prozent.
Zu den Gewinnern gehörten mit einem Plus von mehr als vier Prozent auch die Scheine von Research in Motion. Auslöser waren Gerüchte, der Blackberry-Hersteller präsentiere in der kommenden Woche sein lang erwartetes Konkurrenzprodukt zu Apples Verkaufsschlager iPhone. Apple-Aktien wurden 1,2 Prozent niedriger gehandelt.
Federn lassen mussten etwa die Titel von Boeing mit einem Minus von 1,9 Prozent. Der Flugzeugbauer erwirtschaftete zwar einen höheren Gewinn als erwartet, ist aber bei seiner Prognose zurückhaltender als die Analysten.
Die Aktien von Eastman Kodak stürzten gar mehr als 15 Prozent ab. Einer der Gründe: Der Fotokonzern verdiente im zweiten Quartal wegen schleppender Digitalkamera-Verkäufe viel weniger als erwartet.
Quelle: ntv.de, rts/dpa