Konjunkturdaten treiben US-Börsen legen zu
15.04.2011, 22:11 UhrAn der Wall Street herrscht zum Wochenausklang wieder bessere Laune. Die Börsianer freuen sich über gute Konjunkturdaten. Enttäuschende Bilanzen von Google und Bank of America werden beiseite gelegt.
Unerwartet gute Konjunkturdaten haben den US-Börsen am Freitag leichten Auftrieb gegeben und enttäuschende Konzernbilanzen in den Hintergrund treten lassen. Die Google-Aktie stürzte nach schwachen Quartalszahlen ab und lastete auf dem Nasdaq-Index.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,5 Prozent und schloss bei 12.341 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte um 0,4 Prozent auf 1319 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,2 Prozent auf 2764 Punkte.
Eine unerwartet niedrige Teuerungsrate und der damit einhergehende nachlassende Inflationsdruck trieben die Standardwerte an. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im März in der Kernrate - also ohne die Bereiche Lebensmittel und Energie - nur um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt 0,2 Prozent erwartet. "Ich bin angesichts der Zahlen von Google und der Bank of America überrascht, dass sich der Markt so gut hält - aber die Verbraucherpreise sorgen einfach für bessere Stimmung", sagte Randall Warren von Warren Financial Service.
Zudem gewann die Industrie im Bundesstaat New York im April überraschend an Schwung. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe stieg auf 21,7 von 17,5 Zählern. Dies ist der höchste Stand seit einem Jahr. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Die Daten gelten als Frühindikator für die gesamte US-Industrie.
Google konnte seinen Quartalsgewinn zwar steigern. Der Zuwachs war aber nicht so deutlich wie erwartet. Explodierende Kosten für neue Expansionsfelder und Personal stellen mittlerweile die starken Umsatz- und Gewinnsteigerungen des Internetriesen in den Schatten. Die Aktie verlor 8,3 Prozent.
Papiere der Bank of America konnten leichte Zugewinne nicht lange halten und rutschten um 2,4 Prozent ab. Das Geldhaus hatte wegen hoher Belastungen im Hypotheken-Geschäft im Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch ausgewiesen. Am Mittwoch hatte JP Morgan zufrieden stellende Zahlen vorgelegt. In der kommenden Woche stehen die Bilanzen von Goldman Sachs und Morgan Stanley an.
Der größte US-Spielzeughersteller Mattel wies für das Quartal ein über den Erwartungen liegendes Umsatzplus aus. Vor allem Barbie-Puppen verkauften sich gut. Die Aktie stieg um 3,7 Prozent.
Auch das Broker-Unternehmen Charles Schwab profitierte von seiner Bilanz, die Aktie stieg 2,1 Prozent. Höhere Börsenumsätze spülten vermehrt Handelsgebühren in die Kasse. Der Quartals-Gewinn übertraf die Analystenerwartungen.
Kräftig nach oben ging es mit 22,9 Prozent auch für Aktien von Assured Guaranty. Anleger reagierten erleichtert auf eine Einigung mit der Bank of America über Darlehensforderungen.
Quelle: ntv.de, rts