Marktberichte

Gute Laune vor Silvester US-Börsen legen zu

Die Wall Street hat mit dem ablaufenden Jahr weitgehend abgeschlossen. Obwohl an den amerikanischen Börsen noch bis Mittwochnachmittag gehandelt wird, tut sich wenig. Am Dienstag verbesserten sich die großen Indizes überraschend deutlich, doch hatte das nichts mit der Nachrichtenlage zu tun - die war nämlich erneut schlecht.

Trotz schwacher Konjunkturdaten verbesserte sich der Dow-Jones-Index um 184 Zähler oder 2,2 Prozent auf 8667 Punkte, während der marktbreit aufgestellte S&P-500-Index um 21 Zähler oder 2,4 Prozent auf 890 Punkte kletterte. Die Hightech-orientierte Nasdaq legte um 40 Zähler oder 2,7 Prozent auf 1550 Punkte zu.

Damit zeigten sich die Märkte unbeeindruckt von aktuellen Erkenntnissen über die Konjunktur, etwa den neuerlichen Verfalls des Verbrauchervertrauens auf einen historischen Tiefstand von 38 Punkten.

Auch der Einkaufsmanagerindex aus Chicago, ein wichtiger Industrie-Indikator, enttäuschte die Anleger. Die Häuserpreise sind auf Jahressicht um 18 Prozent gefallen und deuten damit auf keinerlei Verbesserung in dem Sektor, in dem die anhaltende Finanzkrise begonnen hat.

Für gute Laune sorgte allein General Motors. Der strauchelnde Autoriese hat seine Finanztochter GMAC in eine Bank umgewandelt und von der US-Regierung 5 Mrd. Dollar aus dem 700 Mrd. Dollar schweren Hilfsfond für die Finanzbranche bekommen. Von einem frühen Kursplus von 10 Prozent blieben der Aktie letztlich aber nur 4 Prozent - Analysten hatten schon am Morgen eingeworfen, dass GM nun zwar Kredite an Autokäufer geben könne, dass es aber nach wie vor an Kunden und am allgemeinen Interesse des Marktes an den Produkten des Dow-Konzerns mangelt.

Außer GM stützte vor allem Alcoa die Blue Chips; der Aluminium-Riese verbesserte sich am Dienstag um 10 Prozent. Anleger wird das kaum besänftigen, denn die Aktie gehört mit einem Kursabschlag von 77 Prozent zu den miesesten Performern im US-Handel 2008.

Stabil halten konnte sich die Aktie von Dow Chemical mit einem Plus von 0,5 Prozent. Nachdem Kuwait ein 17 Mrd. Dollar schweres Joint Venture mit dem Chemieriesen abgesagt und den Kurs zum Wochenstart unter Druck gebracht hatte, schlugen jetzt die Analysten von Standard & Poors und Moody's zu: Die fuhren die Kreditwürdigkeit des Konzerns zurück.

Gleiches drohe auch Rohm & Haas, hieß es zunächst, dem Konzern, dessen Übernahme durch Dow Chemical ins Wanken geraten könnte. Anleger zeigten sich unbeeindruckt und ließen Rohm & Haas um mehr als 10 Prozent klettern.

Quelle: ntv.de

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