Marktberichte

Neue Antriebskräfte gesucht US-Börsen schließen leichter

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(Foto: AP)

So langsam macht sich an der Wall Street Ernüchterung breit. Der Anstieg der vergangenen Tage sorge zunehmend für Unbehagen, meint ein Händler. Für weitere Gewinne müssen nun wieder Fundamentaldaten sorgen - und die fallen durchwachsen aus.

Dow Jones
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Belastet von enttäuschenden Unternehmenszahlen haben die US-Börsen am Mittwoch mit leichten Verlusten geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,2 Prozent auf 15.542 Punkte nach. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 15.496 und 15.602 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,4 Prozent auf 1685 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat mit 3579 Punkten in etwa auf der Stelle.

Der weltgrößte Baumaschinen-Hersteller Caterpillar blickt pessimistischer in die Zukunft. Für das Gesamtjahr senkte der Konzern, der als Gradmesser für die konjunkturelle Entwicklung gilt, seine Gewinnprognose. Als Grund nannte Caterpillar, dass die Händler ihre Lager verkleinerten. Auch die Zahlen von AT&T kamen an der Börse nicht gut an. Der Telekomkonzern kämpft gegen hohe Kosten an, die am Ergebnis nagten. Zudem führten Händler die Abschläge auf Gewinnmitnahmen zurück.

"Die Anleger fühlen sich langsam etwas unbehaglich, wenn sie sehen, wie weit der Markt schon nach oben gelaufen ist", sagte Analyst Jonathan Corpina von Meridian Equity Partners die Entwicklung. "Zuletzt haben vor allem Aussagen von der US-Notenbank den Markt angetrieben, doch jetzt müssen neue Fundamentaldaten den Markt weiter nach vorne bringen. Und diese sehe ich derzeit noch nicht", sagte Analyst Alec Young von S&P Capital IQ. Die überraschend guten Daten vom US-Immobilienmarkt zeigten keine Auswirkungen auf das Handelsgeschehen. Die Neubauverkäufe sind im Juni stärker gestiegen als erwartet.

Handel dreht ins Minus

Im frühen Handel hatten sich die New Yorker Börsen angetrieben vom Technologiekonzern Apple noch freundlich präsentiert. Für Unterstützung sorgten neben dem ermutigenden Quartalsergebnis des iPhone-Herstellers Apple auch überraschend gute Konjunkturdaten aus der Euro-Zone: Dort schaffte die Privatwirtschaft im Juli erstmals seit anderthalb Jahren wieder ein Wachstum, wie das Markit-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. Das nährt die Hoffnung, dass die Währungsunion im zweiten Halbjahr ihre Dauerrezession beendet.

Bei den Einzelwerten standen Caterpillar-Aktien unter Abgabedruck. Sie fielen 2,4 Prozent. Die Anteilscheine von AT&T verbilligten sich um 1,1 Prozent. Die Papiere von Apple gewannen dagegen 5,1 Prozent auf 440 Dollar. Dank eines Rekordabsatzes seines Verkaufsschlagers iPhone übertrafen Umsatz und Gewinn die Prognosen der Analysten.

Die Ford-Aktie kletterte um 2,5 Prozent. Der Autohersteller wies für das zweite Quartal einen Anstieg des Überschusses auf rund 1,2 Milliarden Dollar aus. Die Analystenerwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Der Konzern profitierte unter anderem von guten Lkw-Verkäufen und konnte höhere Preise durchsetzen.

Der Kurs der Boeing-Aktie drehte nach einer festen Eröffnung knapp ein Prozent ins Minus. Trotz der Pannenserie bei seinem Prestigeflugzeug Dreamliner legte der Gewinn im zweiten Quartal um 13 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Dollar zu.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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