Marktberichte

AIG trübt Stimmung US-Börsen schwächer

Der Rekord-Verlust des weltgrößten Versicherers AIG und ein neuer Höchststand beim Ölpreis haben den US-Börsen Kursabschläge beschert. Vor allem Finanztitel und Pharmawerte sowie Aktien von Ölfirmen gaben nach. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kletterte auf über 126 Dollar je Barrel und trug zu Inflationsängsten bei, wie auch zu Befürchtungen, die Verbraucher könnten ihr Geld künftig noch mehr zusammenhalten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent im Minus bei 12.745 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index notierte 0,7 Prozent schwächer bei 1388 Zählern, der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,2 Prozent leichter mit 2445 Punkten. Damit fiel der Dow im Wochenverlauf um 2,5 Prozent, der S&P 500 um 1,8 Prozent und der Nasdaq um 1,3 Prozent. In Frankfurt schloss der Dax knapp ein Prozent im Minus mit 7003 Zählern.

Der Versicherer American International Group hatte mitgeteilt, in Folge der US-Kreditmarktkrise mit 7,8 Mird. US-Dollar den höchsten Quartalsverlust seiner Geschichte erlitten zu haben. Der Konzern will zudem mit einer Kapitalerhöhung 12,5 Mrd. US-Dollar einnehmen. Die Aktien gingen mit einem Abschlag von mehr als acht Prozent aus dem Handel. "Die Finanzwerte haben eine weitere Schwächeperiode durchgemacht und AIG macht eine schlechte Figur", sagte Bruce Zaro von Delta Global Advisors. Allerdings hätten die Märkte jüngst schon einen Aufschwung erlebt, daher könne man die letzten zwei Tage auch nur als Pause ansehen.

Überraschende Nachrichten kamen von der Citigroup: Die bislang mit am härtesten von der Finanzkrise getroffene US-Bank kündigte an, sich in den kommenden Jahren von Beteiligungen mit einem Buchwert von 400 Mrd. US-Dollar trennen zu wollen. Citigroup-Aktien fielen um 2,8 Prozent.

Zu den Verlierern gehörten auch Werte aus der Pharmabranche. Aktien von Mylan schlossen über acht Prozent im Minus, nachdem das Unternehmen enttäuschende Zahlen vorgelegt hatte. Die Papiere von Bristol Myers Squibb verbuchten ebenfalls Verluste. Die Nachricht über eine bald in Europa auf den Markt kommende Generika-Version des Blutverdünners Plavix drückte auf die Stimmung und die Aktie beendete den Handel 4,7 Prozent im Minus. Trotz des hohen Ölpreises mussten auch die Aktien von Ölkonzernen Verluste hinnehmen. Analysten führten dies auf Gewinnmitnahmen nach jüngsten Kursgewinnen zurück. So fielen Papiere von Exxon Mobil 0,8 Prozent.

Aktien von Circuit City stiegen knapp sechs Prozent. Der Elektronik-Händler hatte mitgeteilt, dem Videotheken-Betreiber Blockbuster Einblick in die Bücher zu gewähren. Händler werteten dies als Indiz, dass Blockbuster bei seinen Bemühungen um den Kauf von Circuit vorankommt. Technologiewerte wie Microsoft und der Blackberry-Hersteller RIM verbuchten ebenso Gewinne. Im Nasdaq wurden die Verluste zudem durch gute Unternehmensergebnisse des Videospiele-Herstellers Activision begrenzt. Die Aktie beendete den Handel mit einem Aufschlag von über 14 Prozent.

Quelle: ntv.de

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