Marktberichte

Anfängliche Gewinne abgegeben US-Börsen seitwärts

Der Kompromiss im Streit zwischen Demokraten und Republikanern um Steuererleichterungen wirkt sich nur kurzzeitig positiv auf die Marktstimmung aus. Dann sorgen Meldungen über eine Ausweitung der Ermittlungen gegen Insiderhandel an der Wall Street für einen Stimmungsumschwung.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Barack Obamas Steuer-Kompromiss hat den Börsen in New York am Dienstag nur vorübergehend Auftrieb gegeben. Für Verunsicherung unter den Investoren sorgte im Handelsverlauf die Nachricht, dass Bundesbehörden ihre Ermittlungen gegen Insiderhandel an der Wall Street ausweiten. Deshalb gingen die wichtigsten Indizes schließlich mit geringen Veränderungen aus dem Handel.

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Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab minimal nach auf 11.359 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 schloss 0,1 Prozent im Plus bei 1223 Zählern, nachdem er zwischenzeitlich ein Jahreshoch erreicht hatte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,1 Prozent vor auf 2598 Punkte.

US-Präsident Obama ging auf die oppositionellen Republikaner zu und schlug vor, von seinem Vorgänger George W. Bush eingeführte Steuererleichterungen auch für reiche Amerikaner um zwei Jahre zu verlängern. Eigentlich wollten Obama und seine Demokraten nur die Mittelschicht entlasten. Ohne eine Einigung wären aber zum Jahresende die Steuererleichterungen für alle US-Bürger ausgelaufen.

Händler hofften nun auf eine Ankurbelung des Konsums und damit der Wirtschaft. Dadurch geriet die Schuldenkrise in Europa und der Streit um ihre Bekämpfung in den Hintergrund. "Das ist gleichbedeutend mit einem weiteren Konjunkturprogramm", sagte Joseph Battipaglia, Marktstratege bei Stifel Nicolaus. "Das stärkt die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes, was sich wiederum bei der Konjunktur und den Unternehmensbilanzen niederschlagen wird."

Als jedoch bekannt wurde, dass die US-Behörden ihre Insider-Ermittlungen ausweiten und mittlerweile mehr als ein Dutzend Vorladungen an Hedge Fonds und andere Investoren geschickt haben, verflog der zu Handelsbeginn herrschende Optimismus.

Bei den Einzeltiteln standen die Aktien der Citigroup im Fokus. Die US-Regierung strich mit dem Verkauf ihres Anteils zwölf Milliarden Dollar ein. Der Staat war der in Bedrängnis geratenen Citigroup auf dem Höhepunkt der Finanzkrise als Nothelfer beigesprungen. Das Papier stieg um rund vier Prozent.

Auch eine Übernahme im Energiesektor zog das Interesse der Anleger auf sich: Das Erdgas-Unternehmen AGL Resources will den bisherigen Konkurrenten Nicor übernehmen. Die Aktien von AGL fielen um knapp sechs Prozent, die von Nicor legten um gut vier Prozent zu.

Die Aktie des US-Mischkonzerns 3M fiel um drei Prozent. Zwar hatte das Unternehmen am Dienstag einen positiven Ausblick für 2011 vorgelegt und Wachstumspotenzial in Schwellenländern versprochen. Es warnte aber auch vor starker Konkurrenz im Display-Folien-Bereich.

Quelle: ntv.de, rts

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