Marktberichte

Ölpreis verunsichert US-Börsen unentschlossen

Die US-Börsen hatten einen sehr gemischten Tag mit vielen Schwankungen und auch die Schlusskurse fielen uneinheitlich aus. Nach einem überwiegend positiven Start haben schlechte Verkaufszahlen bei den Autobauern und der weiter steigende Ölpreis vor den offiziellen Arbeitsmarktzahlen am Freitag die Unsicherheit geschürt.

Der Dow-Jones-Index stieg leicht um 0,1 Prozent auf 13.056 Punkte. Der S&P-500-Index dagegen schloss unverändert. Die Hightech-orientierte Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 2.602 Punkte. Hier machte den zweiten Tag in Folge die Abstufung der Mikrochiphersteller durch Bank of America zu schaffen.

Am Donnerstag hat der Ölpreis die 100-Dollar-Marke nicht nur berührt, sondern mit 100,12 Dollar pro Barrel kurzzeitig auch überschritten. Zu Handelsschluss sank der Preis aber auf 99,18 Dollar pro Barrel. Auslöser für den Anstieg waren die jüngsten Bestandsdaten zu den US-Rohöllagern, die ein Minus von vier Mio. Barrel aufweisen. Dies ist die siebte Woche in Folge mit sinkenden Beständen, allerdings ist der Stand beim Heizöl überraschend leicht gestiegen.

Der hohe Ölpreis hat auch bei den Fabrikbestellungen seine Finger im Spiel. Denn was zunächst nach einem Anstieg der Bestellungen von 1,5 Prozent aussieht, ist weitestgehend durch Inflation und hohe Energiepreise verursacht. So konnten die vermeintlich positiven Konjunkturdaten die Märkte auch nur kurz antreiben.

Ein weiterer Rohstoff auf Höhenflug ist derzeit Gold. Da der Dollar weiterhin gegenüber anderen Währungen verliert, konnte die Feinunze zwischenzeitlich sogar auf einen Preis von 872 Dollar klettern, dem höchsten Stand seit 28 Jahren.

Die Zahlen vom Arbeitsmarkt haben für eine verhalten positive Stimmung gesorgt. Das private Forschungsinstitut ADP meldet einen Zuwachs von 40.000 Stellen im Dezember. Wenn auch Stellen im öffentlichen Bereich berücksichtigt werden, sind insgesamt 65.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Dies stimmt mit den am Freitag erwarteten offiziellen Zahlen überein.

Diese Entwicklung wird auch von den wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen bestätigt und hebt so die Erwartungen für die offiziellen Zahlen etwas an. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind stärker zurückgegangen als erwartet. In der letzten Dezemberwoche haben sich 21.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als in der Woche davor. Der Vier-Wochen-Durchschnitt ist fast unverändert. Allerdings ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen.

Bei den Autobauern hat Toyota dem amerikanischen Traditionsunternehmen Ford den zweiten Rang bei den größten Autoherstellern abgelaufen. Obwohl Toyota im Dezember 1,7 Prozent weniger Autos verkaufen konnte als im Vorjahr, so ist die Zahl der verkauften Fahrzeuge im Jahr 2007 für das japanische Unternehmen um 2,7 Prozent gestiegen. Besonders die Nachfrage nach Hybridmodellen stieg angesichts der Spritpreise auf Rekordniveau deutlich an.

Ford verkaufte im vergangenen Jahr 12 Prozent weniger Fahrzeuge als 2006 und im Dezember sind die Umsätze um 9 Prozent gesunken. Die Aktie des Unternehmens verlor 2,3 Prozent. Außerdem bestätigt das Unternehmen den indischen Industiemulti Tata als bevorzugten Bieter für die Luxusmarken Jaguar und Land Rover. Analysten hatten dies bereits seit einigen Wochen vermutet.

Damit bleibt GM weiterhin der größte Autobauer der Welt. Doch auch das amerikanische Unternehmen musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 6 Prozent hinnehmen. Im Dezember wurden 4,4 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft. Die Aktie sank um zwei Prozent.

Das Pharmaunternehmen Merck will mit dem Schweizer Pharmaunternehmen Addex zusammen ein Medikament gegen Schizophrenie entwickeln. Dafür wird Addex bis zu 702 Mio. Dollar für die Entwicklung und in möglichen Gewinnen bezahlt bekommen. Für die erste Testphase erhält das Schweizer Unternehmen zunächst 22 Mio. Dollar. Die Aktie von Merck sank um 0,2 Prozent

Das private Medienunternehmen Landmark Communications bietet sein Flaggschiff, Weather Channel, zum Verkauf an. Damit könnte das Unternehmen, das ansonsten einige regionale Zeitungen und Fernsehsender betreibt, bis zu fünf Mrd. Dollar Kapital gewinnen, da bereits die großen Medienkonglomerate NBC, als Teil von General Electric, und News Corp. sowie das größte Kabelfernsehnetzwerk Comcast ihr Interesse bekundet haben.

Einer der größten Gewinner des Tages war der Düngemittel- und Samenhersteller Monsanto, der im vergangenen Quartal den Umsatz fast verdreifachen und damit sämtliche Erwartungen schlagen konnte. Die Aktie stieg um 8,5 Prozent und erreichte damit ein neues Allzeithoch.

Quelle: ntv.de

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