Marktberichte

Immer wieder Europa US-Börsen verlieren

Legendäres Warenhaus in Manhattan: Auch bei Macy's hat das Weihnachsgeschäft mit Pomp und sämtlichen Umständen begonnen.

Legendäres Warenhaus in Manhattan: Auch bei Macy's hat das Weihnachsgeschäft mit Pomp und sämtlichen Umständen begonnen.

(Foto: dpa)

Rote Signale an der New Yorker Wall Street: Die europäische Schuldenkrise verdirbt den Börsianern die Laune. Das sich anbahnende gute Weihnachtsgeschäft spielt auf dem Parkett eine untergeordnete Rolle.

Zweifellos ein Moment reinen Glücks: Kurz nach Mitternacht starten die Händler umfangreiche Sonderangebote. Bei Target in Lanesborough, Massachusetts schlägt die Stunde der Schnäppchenjäger.

Zweifellos ein Moment reinen Glücks: Kurz nach Mitternacht starten die Händler umfangreiche Sonderangebote. Bei Target in Lanesborough, Massachusetts schlägt die Stunde der Schnäppchenjäger.

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen sind am Freitag mit Verlusten aus dem verkürzten Handel gegangen. Die Anleger scheuten das Risiko, weil sie in dem von Schuldenproblemen gebeutelten Europa einen Flächenbrand fürchteten. Nach Irland rückte Portugal ins Visier der Investoren.

Der festere Dollar setzte Rohstoffpreise unter Druck, die ihrerseits auf den Aktien der Branche lasteten. Auch die anhaltenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel machten die Anleger an der Wall Street nervös, wo einen Tag nach dem Feiertag zum amerikanischen Erntedankfest nur verkürzt gehandelt wurde. Die Börsianer richteten ihren Blick auch auf die Einzelhändler. Mit dem Thanksgiving-Wochenende beginnt traditionell das Weihnachtsgeschäft.

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von knapp 0,9 Prozent auf 11.092 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Leitindex zwischen 11.067 und 11.183 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 büßte knapp 0,8 Prozent auf 1189 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq tendierte 0,3 Prozent tiefer bei 2534 Stellen. Der Umsatz an den US-Börsen fiel gering aus. Auf Wochensicht ergab sich ein uneinheitliches Bild. Während der Dow um ein Prozent und der S&P um 0,9 Prozent nachgaben, gewann der Nasdaq-Index knapp 0,7 Prozent.

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Auch am deutschen Aktienmarkt machte Portugal die Anleger nervös. Viele sahen das südeuropäische Land bereits auf dem Weg unter den Rettungsschirm der EU. Laut der "Financial Times Deutschland" wird Portugal von einer Mehrheit der Euro-Zonen-Mitglieder und der EZB zur Annahme von Hilfen gedrängt. Portugal und die Europäische Kommission dementierten dies. Unter Druck gerieten erneut die Aktien von Europas in New York notierten Banken. So gaben das spanische Institut Santander und die griechische Nationalbank jeweils fast fünf Prozent nach, die Allied Irish Bank verbilligte sich sogar um knapp sechs Prozent.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.700,39

"Die Schuldenkrise in Europa veranlasst eine Menge Anleger zu Dollar-Käufen", sagte Peter Cardillo von Avalon Partners. Nicht nur der höhere Dollar lastete auf den Rohstoffen. Auch die Verschärfung der Regeln für Termingeschäfte in China schickte Industriemetalle auf Talfahrt.

"Es sieht nicht so aus, als habe die Europäische Union eine brauchbare Lösung für diese Schuldenkrise", sagte Kim Caughey Forrest von Fort Pitt Capital Group. Positiv sei dagegen, dass die amerikanischen Verbraucher mit Macht in die Geschäfte zurückzukehren scheinen. "Wenn man den Chefs der Einzelhändler Glauben schenken will, können sie ihre Renditen mit Preisen stützen, die die Kunden anziehen." Auch Cardillo zeigte sich optimistisch: Nach den bisherigen Erkenntnissen sei mit einer guten Weihnachtssaison zu rechnen.

Marktforschung auf amerikanisch: In den Wochen vor Thanksgiving beginnen Fachleute damit, die Auslastung der Parkplätze landesweit anhand von Satellitenbildern auszuwerten. Im Bild das Einkaufszentrum "Mall of Georgia" in Buford im US-Bundesstaat Georgia.

Marktforschung auf amerikanisch: In den Wochen vor Thanksgiving beginnen Fachleute damit, die Auslastung der Parkplätze landesweit anhand von Satellitenbildern auszuwerten. Im Bild das Einkaufszentrum "Mall of Georgia" in Buford im US-Bundesstaat Georgia.

(Foto: Reuters)

Trotzdem kamen die Aktien der Einzelhändler nicht richtig in Schwung: Die Anteilsscheine von Macy's legten 0,4 Prozent zu, die Aktien der Discounter Wal-Mart und Target fielen um 0,5 und 0,6 Prozent.

Die Papiere des Konservenherstellers Del Monte Foods verteuerten sich dagegen um 4,5 Prozent. Der Lebensmittelkonzern stimmte einer Übernahme durch den Finanzinvestor KKR für 5,3 Milliarden Dollar inklusive Schuldenübernahme zu. KKR-Aktien notierten 0,2 Prozent tiefer.

Quelle: ntv.de, rts

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