Marktberichte

Libyen und der Ölpreis US-Börsen verlieren

An der Wall Street dominieren zu Wochenbeginn die Minuszeichen. Der hohe Ölpreis wirkt dabei als Bremse. An den Märkten herrscht Furcht vor einem Bürgerkrieg in Libyen.

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(Foto: REUTERS)

Auch in der neuen Woche lastet die Libyen-Krise auf der Wall Street. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die US-Börsen ins Minus und folgten damit den Märkten in Europa und Asien. Sorgen macht den Anlegern der anziehende Ölpreis im Zuge der Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika.

Die Offensive des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gegen die Rebellen nährt an den Märkten Befürchtungen, dass das Land mit den größten Ölreserven Afrikas vor einem Bürgerkrieg steht. Verluste bei Technologieaktien belasteten die Wall Street zudem und ließen Übernahmefantasien in den Hintergrund treten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel um 0,7 Prozent und schloss bei 12.090 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,8 Prozent auf 1310 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab sogar um 1,4 Prozent auf 2745 Punkte nach.

"Da draußen gibt es viele Kräfte, die gegen den Markt wirken. Jeder Kursgewinn muss deshalb hart erarbeitet werden und zu begründen sein", sagte Peter Kenny von Knight Equity Markets. Zu den belastenden Faktoren zählte er auch die europäische Schuldenkrise sowie die für April erwartete Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank.

Die anhaltenden Unruhen in Libyen katapultierten die Preise für Öl und Gold zum Wochenbeginn weiter nach oben. Für geringfügige Entspannung sorgten dann Gerüchte, Gaddafi suche den Kontakt zu den Rebellen, um das Land sicher verlassen zu können. Der Preis für Gold, die altbewährte Krisenwährung, kletterte auf ein Allzeithoch.

Auf der Unternehmensseite enttäuschte der Kommunikationsausrüster Ciena Anleger mit schwächer als erwarteten Verkäufen. Die Aktie fiel 9,8 Prozent.

Positiv kam am Markt dagegen eine Milliardenübernahme in der Festplattenindustrie an. Der US-Konzern und weltweite Branchenzweite Western Digital erwirbt für 4,3 Milliarden Dollar das Festplatten-Geschäft des japanischen Technologie-Unternehmens Hitachi. Die Aktien von Western Digital sprangen um 15,6 Prozent in die Höhe.

Im Fusionsfieber der internationalen Handelsplätze hat die Londoner Börse (LSE) einem Zeitungsbericht zufolge ein Auge auf den US-Rivalen Nasdaq OMX geworfen. Erst vor knapp einem Monat hatte die LSE die Übernahme der Börse Toronto (TMX Group) angekündigt. Nach Abschluss dieser Fusion wollten die Partner im Jahresverlauf an die Nasdaq herantreten, berichtete die Zeitung "Sunday Times". Bisher habe es aber noch keine Gespräche der drei Parteien gegeben. Die Nasdaq-Aktie verteuerte sich um 0,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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