Marktberichte

Und täglich grüßt das Murmeltier US-Geldpolitik bremst Dax aus

Murmeltier statt Bulle und Bär: Die kursbewegenden Themen an den Aktienmärkten sind derzeit immer die gleichen: Geldpolitik und Konjunktur.

Murmeltier statt Bulle und Bär: Die kursbewegenden Themen an den Aktienmärkten sind derzeit immer die gleichen: Geldpolitik und Konjunktur.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Geldpolitik der Notenbanken an den Aktienmärkten kein kursbeeinflussendes Thema ist - positiv wie negativ. Diesmal belastet das jüngste Protokoll der Fed. Konjunkturdaten könnten gegensteuern.

Trotz sehr guter Vorgaben aus Japan dürfte die frisch aufgeflammte Diskussion um einen schnellen Ausstieg der US-Notenbank aus den Anleihenkäufen die Kurse am deutschen Aktienmarkt drücken. Bei Lang & Schwarz wird der Dax vorbörslich 0,5 Prozent niedriger veranschlagt und liegt mit 9159 Punkten wieder deutlich unter der 9200er Marke.

Aus dem Protokoll der Oktober-Sitzung der Notenbank geht hervor, dass die Notenbank ein schnelles Zurückfahren der Anleihenkäufe möchte. "Damit steht der Dezember für einen möglichen Beginn des Ausstiegs wieder auf der Agenda", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Allerdings werde die Fed für eine Wende bei den Zinsen künftig weniger auf den Arbeitsmarkt schauen als vielmehr auf die Inflation.

"Tapering" oder nicht?

Nachdem die Kurse an Wall Street nach dem Fed-Protokoll der Notenbank nur etwas abbröckelten - der Dow-Jones-Index und der S&P-500 gaben jeweils 0,4 Prozent ab, der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent -, geht es in Asien deutlicher nach unten. Nur der Nikkei zieht mit dem festeren Dollar stark an und steigt auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Eine zuletzt starke Nachfrage ausländischer Anleger und ein möglicherweise stärkeres Aktien-Engagement des weltgrößten Pensionsfonds GPIF haben die Börse beflügelt. Dagegen verlor der Shanghai-Composite in China 0,6 Prozent.

Jede Menge Einkaufsmanagerindizes

Die Schwellenländer hatten sich bereits im Sommer als besonders anfällig für die so genannte Tapering-Diskussion gezeigt. Einige Marktteilnehmer rechnen deshalb mit einem sehr vorsichtigen Vorgehen der Fed. Der chinesische Aktienmarkt leidet auch unter dem HSBC-Einkaufsmanager-Index für November, der etwas schwächer als erwartet ausgefallen ist.

Nach dem erwarteten schwachen Start könnten dann aber frische Konjunkturdaten Kaufimpulse liefern: Veröffentlicht werden europäische Einkaufsmanager-Indizes. "Eine Enttäuschung dürfte den Euro wieder drücken", sagt Stan Shamu von IG Markets. Bei guten Daten dürften Euro und Aktien dagegen schnell wieder relative Stärke aufnehmen. Als technisch unterstützt gilt der Dax bei 9140 Punkten, also dem vorbörslichen Niveau. Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft könnte am Nachmittag könnte der Philly-Fed geben.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen