Arbeitsmarkt enttäuscht Wall Street fängt sich
04.04.2013, 22:20 Uhr
Die Stimmung scheint an der Wall Street gut zu sein.
(Foto: AP)
Die US-Aktienbörsen verbuchen in der Hoffnung auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik Kursgewinne. Zwischenzeitlich trüben schwache Konjunktursignale aus den USA und Europa das Bild, doch reicht es zum Handelsschluss für ein solides Plus.
Der Handel an den US-Aktienmärkten verlief launisch, doch am Ende haben die Bullen an Wall Street die Oberhand behalten. Hauptgrund war die jüngste geldpolitische Lockerung der japanischen Notenbank. Eine gewisse Vorsicht war freilich zu spüren. Denn schlechte Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt und pessimistische Erwartungen an die Wirtschaft der Eurozone dämpften die Stimmung.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 14.606, das war der zweithöchste Schlussstand überhaupt. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent auf 1.560 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,2 Prozent zu auf 3.225 Punkte.
In der vergangenen Woche beantragten mehr Amerikaner zum ersten Mal Arbeitslosenhilfe als erwartet. Die Daten stimmen pessimistisch für den offiziellen Arbeitsmarktbericht für den vergangenen Monat, der am Freitag veröffentlicht wird. Die größte Überraschung des Tages kam jedoch aus Fernost: Die Bank of Japan beschloss eine sehr viel umfassendere Lockerung ihrer Geldpolitik als erwartet. Das schickte den Yen auf Talfahrt.
Unter den Einzeltiteln ging es mit Facebook gut drei Prozent nach oben. Das Unternehmen hat eine neue Smartphone-App namens "Home" vorgestellt, die die Nutzer sofort beim Einschalten des Handys begrüßt. Es ist der jüngste Versuch des Konzerns, seinen Anteil am Mobilfunkmarkt zu steigern. Best Buy verteuerten sich um 16 Prozent, nachdem der Elektronik-Einzelhändler sagte, er stelle Raum in seinen Läden für Boutiquen mit Samsung-Produkten zur Verfügung.
Apple-Aktien profitierten nicht davon, dass Lazard-Capital die Titel zum Kauf empfohlen hat. Das Papier verlor ein Prozent. Die Microsoft-Aktie gab zunächst nach, kämpfte sich dann aber nach oben auf ein kleines Plus von 0,1 Prozent. Die Analysten der Bank of America-Merrill Lynch haben die Aktie auf "Neutral" abgestuft.
Unbeeindruckt von einer Rückruf-Aktion zeigte sich der Kurs von Pfizer. Das Unternehmen ruft 52.000 Flaschen seines Schilddrüsenmedikaments Levoxyl zurück, nachdem in einigen Fällen ein ungewöhnlicher Geruch reklamiert worden ist. Für die Aktie ging es 0,5 Prozent nach oben.
Eine Personalie brachte den Kurs von Lululemon um gut zwei Prozent nach oben. Produkt-Vorstand Sheree Waterson wird das Unternehmen verlassen. Der Hersteller von Sportbekleidung hatte in jüngster Zeit mit Qualitätsproblemen zu kämpfen und musste Yogahosen vom Markt nehmen, weil diese durchsichtig waren. Eine Gewinnwarnung ließ den Kurs von Compuware um 2,4 Prozent nachgeben.
Quelle: ntv.de, nne/DJ