Knight Capital im Kursrausch Wall Street feiert US-Jobdaten
03.08.2012, 22:34 Uhr
Positive US-Arbeitsmarktdaten geben der Wall Street Schub.
(Foto: dpa)
Erst schickt EZB-Chef Draghi die Börsen weltweit auf Talfahrt. Doch überraschend gute US-Arbeitsmarktdaten lassen die Händler hoffen: Die Wall Street macht zum Wochenende einen Sprung. Vor allem für zwei Werte geht es nach oben.
Unerwartet positive Arbeitsmarktdaten haben den Aktienkursen an der Wall Street am Freitag Auftrieb gegeben. Die wichtigsten Indizes notierten deutlich im Plus. Der Jobmarkt hatte zuletzt eher für negative Schlagzeilen gesorgt. Nun schuf die US-Wirtschaft deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Juli um 163.000, Experten hatten nur mit einem Plus von 100.000 gerechnet. Zudem werteten Investoren die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi deutlich positiver, der am Vortag seine Bereitschaft zu Hilfen für taumelnde Euro-Staaten bekräftigt hatte.
Der Dow-Jones-Index der 30 Standardwerte notierte zum Handelsende mit einem Plus von 1,7 Prozent bei 13.096 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1390 Punkten, ein Aufschlag von 1,9 Prozent. Im Handelsverlauf pendelte das Marktbaromter zwischen 12.884 und 13.133 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann zwei Prozent und ging mit 2967 Punkten aus dem Handel. Im Wochenvergleich legte der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent zu. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,4 Prozent, die Nasdaq gewann 0,3 Prozent. Der Dax verabschiedete sich 3,9 Prozent fester bei 6865 Punkten ins Wochenende. Damit legte er auf Wochensicht 2,6 Prozent zu.
Trotz der neuen Daten sorgt der US-Arbeitsmarkt seit einigen Monaten kaum noch für gesamtwirtschaftliche Impulse. "Die Wirtschaft wächst zwar, doch reicht das Tempo nicht aus, um die Arbeitslosigkeit zu drücken", sagte der Chefvolkswirt von Perpont Securities, Stephen Stanley. Die US-Wirtschaft legte im zweiten Quartal nur noch um 1,5 Prozent zu. Um die Arbeitslosigkeit zu drücken, ist ein Wachstum von mehr als 2,5 Prozent notwendig. Die Arbeitslosenquote kletterte im Juli von 8,2 auf 8,3 Prozent.
Kursexplosionen und leichtes Plus
Nach einem Kurssturz vom Vortag legten Aktien von Knight Capital mit fast 57 Prozent deutlich zu. Probleme mit einer neuen Software hatten den Finanzdienstleister 440 Millionen Dollar gekostet. Der Konzern konnte sich nun eine Kreditlinie sichern, was Anleger etwas beruhigte.
Auf Interesse der Anleger stießen die Aktien des Flugzeugbauers Boeing. Sie lagen 1,1 Prozent im Plus, nachdem der Konzern zwei Milliardenaufträge aus Singapur und China an Land gezogen hatte.
Noch gefragter waren die Papiere von Procter & Gamble, die um 3,1 Prozent zulegten. Denn der Verkauf der Snack-Sparte Pringles verschaffte dem Konsumgüterhersteller im vierten Geschäftsquartal einen kräftigen Gewinnanstieg. Beim Umsatz musste das Unternehmen aber einen Rückgang von einem Prozent zum Vorjahresquartal verbuchen.
Quelle: ntv.de, rts