Konjunkturdaten enttäuschen Wall Street gibt nach
31.03.2010, 22:20 Uhr
Wann geht es wieder aufwärts? Die Konjunkturdaten enttäuschten an diesem Tage.
(Foto: AP)
Die schwachen Konjunkturdaten haben den Blues an die Wall Street gebracht. Die Hoffnungen auf eine schnelle Besserung des Arbeitsmarktes haben sich erst mal zerschlagen.
Die New Yorker Aktienmärkte haben am Mittwoch unter überwiegend überraschend schwachen Konjunkturdaten gelitten. Sowohl die US-Arbeitsmarktdaten als auch der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago enttäuschten die Börsianer und schickten die Indizes auf Talfahrt. Die positiven Daten zum Auftragseingang in der Industrie bremsten allerdings die Abwärtsbewegung.
Der Leitindex Dow Jones fiel am letzten Tag des Quartals um 0,47 Prozent auf 10.856,63 Punkte. Er verzeichnete damit in den abgelaufenen drei Monaten ein Plus von 4,1 Prozent. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 0,33 Prozent auf 1169,43 Punkte abwärts. An der Nasdaq verlor der Composite Index 0,53 Prozent auf 2397,96 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,49 Prozent auf 1.958,34 Punkte.
Die Anteilsscheine von Boeing zählten mit minus 1,25 Prozent auf 72,61 US-Dollar zu den schwächsten Werten im Dow. Im S&P 500 gaben die Aktien von Northrop Grumman um 0,23 Prozent auf 65,57 Dollar nach. US-Präsident Barack Obama hat im Tauziehen um den Milliardenauftrag für neue US-Betankungsflugzeuge einen fairen Wettbewerb versprochen. Das Thema war tags zuvor bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Weißen Haus zur Sprache gekommen. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS erwägt zurzeit, sich erneut um den Auftrag zu bewerben. EADS und der US-Partner Northrop Grumman hatten ihn eigentlich schon in der Tasche gehabt, doch dann hatte das Pentagon einen Rückzieher gemacht und einen neuen Wettbewerb ausgeschrieben.
Der Mischkonzern Honeywell hob seine Gewinnprognose für das erste Geschäftsquartal an. JPMorgan und Jefferies reagierten darauf mit Kursziel-Anhebungen. Die Honeywell-Aktie gewann 0,71 Prozent auf 45,27 Dollar.
Gegen den Trend verzeichneten auch die Titel von Erdölexplorationsfirmen leichte Gewinne und profitierten davon, dass US-Präsident Obama Ölbohrungen vor den amerikanischen Küsten zugestimmt hat. Die Schlumberger-Aktien stiegen etwa um 0,65 Prozent auf 63,46 Dollar. Die Aktien von Chevron rückten mit plus 0,70 Prozent auf 75,83 Dollar an die Dow-Spitze. Ecuador muss nach dem Urteil eines Schiedsgerichts dem Ölkonzern 700 Millionen Dollar zahlen. Demnach hat das Justizsystem des Landes eine Entscheidung über einen Handelsstreit zwischen Ecuador und Chevron zu lange hinausgezögert. Diese Entscheidung wird als Signal für ein noch ausstehendes Urteil gesehen. Ecuador hat den US-Konzern auf 27 Milliarden Dollar verklagt, weil er unter anderem Umweltauflagen nicht beachtet haben soll. Das Verfahren zieht sich bereits seit 17 Jahren hin.
Der Euro kostete im späten New Yorker Handel 1,3511 Dollar. Unter den Bonds stiegen die richtungweisenden zehnjährigen US- Staatsanleihen um 7/32 Punkte auf 98 10/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,832 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts