Marktberichte

Buffett überrascht Wall Street im Minus

Die EU hält die Amerikaner auf Trab.

Die EU hält die Amerikaner auf Trab.

(Foto: AP)

Wall_Street_NYSE_Hektik_verwischt

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(Foto: REUTERS)

Zweifel, dass Europa die Schuldenkrise in den Griff bekommt, drücken die US-Börsen ins Minus. Für eine Überraschung sorgt Warren Buffett, er verstößt mit seinem neuen Investment gegen die eigenen Prinzipien.

Sorgen über die Fähigkeit der Euro-Zone, ihre Schuldenprobleme in den Griff zu bekommen, haben die Aktienkurse an Wall Street am Montag ins Minus gedrückt. Händler verwiesen auf eine wenig berauschend verlaufene Auktion italienischer Staatsanleihen, die gezeigt habe, dass am Markt trotz des jüngsten Regierungswechsels weiter Zweifel an der Refinanzierungsfähigkeit des Landes bestünden. Zudem seien die Risiken für einen Zerfall der Euro-Zone angestiegen, nachdem die deutsche Regierungspartei CDU angekündigt habe, den Schuldenstaaten künftig den freiwilligen Austritt aus der Eurozone ermöglichen zu wollen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte büßte 0,6 Prozent auf 12.079 Punkte ein. Für den S&P-500-Index ging es um 1 Prozent auf 1252 Zähler nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 0,8 Prozent auf 2657 Zähler.

"Die Vorschusslorbeeren für den Rücktritt von Ministerpräsident Silvio Berlusconi und die Verabschiedung des Sparpakets sind vergeben", sagte ein Händler und fügte mit Blick auf das von Berlusconi als letzte Amtshandlung durch das Parlament gebrachte Sparpaket hinzu: "In der Theorie phänomenal, in der Praxis nur begrenzt realistisch." Allerdings wisse der mit der Regierungsbildung beauftrage ehemalige EU-Kommissar Mario Monti, worauf es ankomme und könne auf die Unterstützung der Bevölkerung rechnen.

"Die Finanzprobleme in Europa werden auch Auswirkungen in den USA haben, es ist bloß noch nicht sicher wie stark sie sein werden", merkte Charlie Smith von Fort Pitt Capital an und fügte mit Blick auf das am Berichtstag ausgewiesene Quartalsergebnis der größten italienischen Bank hinzu: "Die Zahlen der UniCredit waren furchtbar." Die Bank hatte für das dritte Quartal einen Nettoverlust von 10,6 Mrd Euro verbucht.

Zusätzlich auf die Stimmung drückte eine Ankündigung von Moody's, nach der das Kreditrating für die Credit Suisse auf eine Abstufung hin überprüft wird. Die in New York gehandelten Depositary Shares der Schweizer Bank fielen um 4 Prozent.

Impulse von der Konjunkturseite gab es angesichts der leeren Agenda makroökonomischer Kennziffern nicht.

Boeing zogen um 1,5 Prozent an und waren damit Tagesgewinner im DJIA. Der Flugzeughersteller hat den größten Auftrag über Zivilflugzeuge in der Geschichte des Unternehmens eingeheimst. Die arabische Airline Emirates hat auf der Dubai Air Show 50 Maschinen des Typs 777-300 bestellt. Das Ordervolumen beläuft sich auf 18 Mrd Dollar.

Lowe's gewannen nach Vorlage von Zahlen für das dritte Quartal 1,7 Prozent. Zwar war der Gewinn der Baumarktkette wegen der Schließung von Filialen um 44 Prozent gefallen. Allerdings sei das Zahlenwerk nicht so schlecht ausgefallen, wie es die Aussagen des Managements noch im August hätten erwarten lassen, sagten Analysten. Positiv kam bei den Anlegern auch an, dass Lowe's erstmals im laufenden Jahr den flächenbereinigten Umsatz gesteigert hat.

Für den Wettbewerber Home Depot, der am Dienstag vorbörslich seinen Geschäftsbericht vorlegen wird, ging es um 0,5 Prozent nach oben.

IBM gingen unverändert aus dem Handel und hielten sich damit ebenfalls etwas besser als der Gesamtmarkt. Der Investor Warren Buffett hatte sich über seine Berkshire Hathaway in das Technologieunternehmen eingekauft und hält 5,4 Prozent.

Schwächer als der breite Markt zeigten sich hingegen die Finanzwerte. J.P. Morgan verloren 2,2 Prozent, für Bank of America ging es um 2,6 Prozent nach unten. Im Rahmen ihres Sanierungskurses hat Bank den Großteil ihrer Anteile an dem chinesischen Geldhaus China Construction Bank verkauft.

Quelle: ntv.de, sla/DJ/rts

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