Marktberichte

Erleichterung bei JP Morgan Wall Street im Plus

So lässt sich das Börsianerleben aushalten.

So lässt sich das Börsianerleben aushalten.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Wall Street verabschiedet sich am Freitag mit klaren Gewinnen aus dem Handel. Zum Wochenausklang reagieren die Anleger erleichtert auf chinesische Konjunkturdaten und auf die Bilanz der von einem Handelsskandal erschütterten Großbank JP Morgan.

Gute Quartalszahlen von JP Morgan haben zum Wochenausklang an Wall Street für steigende Kurse gesorgt. Zudem stützen Daten zum Wirtschaftswachstum aus China, die nicht so schlecht ausfielen wie befürchtet. Die Daten waren aber auch nicht so gut, dass sie die Hoffnungen auf stimulierende Maßnahmen der chinesischen Notenbank zunichte machen. Auch aus Europa gab es positive Signale. Trotz der Abstufung durch Moody's um zwei Stufen konnte sich Italien am Anleihemarkt zu etwas günstigeren Konditionen refinanzieren. Die schwächer als erwartete US-Verbraucherstimmung wurde vom Markt dagegen vollständig ignoriert.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,6 Prozent auf 12.777 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 1.357 Punkte und der technologielastige Nasdaq-Composite schloss mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 2.908 Punkten.

"Vor den Daten aus China gab es verstärkte Sorgen um sehr schwache Zahlen, die sich aber nicht bestätigt haben", sagte Andrew Wilkinson von Miller Tabak. "Die Kombination aus langsamerem Wachstum und nachlassender Inflation deutet auf eine lockerere Geldpolitik in China hin", so Frances Cheung von der Credit Agricole. Das chinesische Wirtschaftswachstum ist im zweiten Quartal zwar erneut gesunken, hat die Konsensschätzungen aber dennoch erfüllt.

Goldman Sachs sieht den Euro auf handelsgewichteter Basis erstmals seit Januar 2003 als unterbewertet an. Die Bank, die zuletzt weniger pessimistisch als einige andere Institute war, hält an ihrem Zwölfmonatsziel von 1,40 Dollar fest. Grund sei, dass die Eurozone stärkere Fortschritte bei strukturellen Reformen machen werde als viele andere große Volkswirtschaften und dies mit einer vertieften Fiskal-Integration verbunden sein werde.

Auf Unternehmensseite standen die Quartalsergebnisse von JP Morgan im Blickpunkt. Die Bank hat mit einem Ergebnis von 1,21 Dollar je Aktie die Schätzungen von 0,78 Dollar weit übertroffen. Allerdings lastet der Handelsverlust aus dem synthetischen Kreditportfolio in Höhe von 4,4 Milliarden Dollar auf dem Institut. Die Aktie von JP Morgan legte um 6,0 Prozent zu und war damit stärkster Wert im Dow-Jones-Index. "Die Zahlen von JP Morgan sind gut ausgefallen und verstärken bei einigen Anlegern die Hoffnung, dass die Berichtssaison vielleicht doch nicht so schlecht ausfällt wie befürchtet", so Owen Fitzpatrick von DWS Investments.

Die Zahlen von JP Morgan beflügelten den gesamten Finanzsektor an Wall Street. Die Aktie der Bank of America gewann 4,5 Prozent. Die Titel von Wells Fargo kletterten um 3,2 Prozent. Das Finanzinstitut hat für das zweite Quartal einen Gewinnanstieg von 17 Prozent vermeldet. Die Aktie der Citigroup verbesserte sich um 5,4 Prozent. Das Institut legt am Montag die Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Die Analysten rechnen hier mit einem Gewinn je Aktie von 0,90 Dollar.

Gegen den Trend verloren die Titel von Hewlett-Packard 1,9 Prozent und waren damit der einzige Verlierer im Dow-Jones-Index. Zur Begründung wurde auf negative Aussagen von Lexmark verwiesen. Der Drucker-Hersteller senkte den Ausblick für das zweite Quartal. Die Analysten von J.P.Morgan bestätigten zudem ihre Einstufung "Underweight" für die Aktie von Hewlett-Packard.

Quelle: ntv.de, nne/sla/rts/DJ

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