Marktberichte

Fehlstart in den Juni Wall Street in rot

Schwache Zahlen aus der Industrie und dem Bau-Gewerbe, Unruhe bei zwei großen Banken, Abstufungen für die Broker, ein steigender Ölpreis die amerikanischen Börsen haben die neue Woche in einem denkbar schlechten Umfeld begonnen. Entsprechend gab es am ersten Handelstag im Juni deutliche Kursverluste.

Der Dow-Jones-Index begann den neuen Monat mit einem Minus von 134 Zählern oder ein Prozent bei 12.504 Punkten und verteidigte damit nur noch ganz knapp die psychologisch interessante Marke von 12.500 Punkten. Der marktbreit aufgestellte S&P-500-Index verlor 14 Zähler oder ein Prozent auf 1.385 Punkte, und die Nasdaq schloss mit einem Minus von 31 Zählern oder 1,2 Prozent bei 2.491 Punkten.

Der Ölpreis hatte sich am Morgen zunächst auf 126 Dollar pro Fass weiter zurückgezogen, klettert im Nachmittagshandel aber wieder und notierte zeitweise bei 129 Dollar pro Fass. Ein Branchenanalyst sprach auf dem US-Börsensender CNBC von einem langfristigen Ölpreis von 400 Dollar sieht auch für Benzin eine Preissteigerung um das Vierfache. Grund: Die Welt fördere weniger Öl als verbraucht werde.

Zu den anhaltenden Sorgen um den Ölpreis kamen schwache Daten von konjunktureller Seite. Der ISM-Index fiel zwar etwas besser aus als erwartet, deutet aber weiterhin auch schrumpfende Aktivitäten im Produzierenden Gewerbe.

Die Bau-Ausgaben sind unterdessen erneut zurückgegangen. Für den April steht ein Minus von 0,4 Prozent zu Buche, im Vormonate waren die Ausgaben um 0,6 Prozent eingebrochen.

Die größten Verlierer kamen zum Wochenstart aus dem Brokersektor. Die Analysten bei Standard & Poor's haben Lehman Brothers und Morgan Stanley sowie Merrill Lynch abgestuft, da sie mit weiteren Abschreibungen rechnen. Die Aktie von Lehman Brothers brach um acht Prozent ein, auch für die beiden anderen Werte ging es tief ins Minus.

Mit einem Abschlag von zwei Prozent schloss Wachovia. Die viertgrößte amerikanische Bank hat ihren CEO Ken Thompson gefeuert. Anleger sahen das weniger mit Erleichterung als mit Sorge, dass die Nachricht auch weitere Schwierigkeiten bei der Bank oder auch bei Konkurrenten hinweisen könnte.

Auch bei Washington Mutual gab es eine personelle Veränderung: CEO Kerry Killinger darf zwar seinen Job behalten, muss aber die Führung im Aufsichtsrat abgeben.

Unter den Blue Chips gab es letztlich nur einen großen Gewinner: General Motors schloss mit einem Plus von zwei Prozent. Das Papier profitierte von einem Bericht im Anlegermagazin Barrons, wo man wegen erfolgreicher Kostensenkungen im Unternehmen den Kurs bis 2010 auf 30 bis 45 Dollar steigen sieht. Das wäre ein Plus von bis zu 150 Prozent. Im optimalen Falle - wenn die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr anziehe und das Verbrauchervertrauen wieder zunehme - könne die Aktie sogar deutlich früher zulegen.

Die Hightechs könnten zu Wochenbeginn von guten Nachrichten aus der Chipbranche profitieren: Der Branchenverband Semiconductor Industry Association berichtet, dass die weltweiten Chip-Umsätze im April um fast sechs Prozent auf 21,2 Mrd. Dollar zugelegt hätten. Das größte Wachstum verzeichne man allerdings außerhalb der USA.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen