Verbraucher vertrauen, Augen auf "Tableau" Wall Street ist im Höhenrausch
17.05.2013, 22:20 Uhr
(Foto: REUTERS)
Nach einem kleinen Rücksetzer vom Vortag setzen die US-Börsen ihren Höhenflug fort. Das von der Universität in Michigan ermittelte Konsumklima fällt deutlich besser aus als im Vormonat und liefert den nötigen Impuls. Der Rest kommt von Unternehmensseite - und von einem überaus gelungenen Börsendebüt.
Gute Konjunkturdaten haben die US-Börsen zum Wochenschluss beflügelt. Die Stimmung der US-Konsumenten hellte sich überraschend deutlich auf und ist so gut wie zuletzt im Juli 2007. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg im Mai auf 83,7 von 76,4 Punkten im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten nur mit einem Wert von 78,0 gerechnet. Die Verbraucherstimmung gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der US-Verbraucher im Voraus anzeigt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,8 Prozent auf 15.354 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 rückte um 1,0 Prozent auf 1666 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um ebenfalls 1,0 Prozent auf 3499 Punkte zu. In Frankfurt verabschiedete sich der Dax 0,3 Prozent fester bei 8398 Punkten in den Feierabend. Damit legte er den neunten Handelstag in Folge zu. Das ist die längste Serie seit dreieinhalb Jahren.
Streitthema "Exit"
Am Vortag war der S&P um 0,5 Prozent gefallen und damit so stark wie seit Anfang Mai nicht mehr. Für diesen Ausverkauf hatten Aussagen des Präsidenten der Fed von San Francisco, John Williams, gesorgt, der davon sprach, dass die Notenbank bereits im Sommer ihr Anleihe-Aufkaufprogramm einstellen könnte. Williams ist im entscheidenden Offenmarktausschuss allerdings nicht stimmberechtigt. Und deswegen trübten seine Äußerungen nicht dauerhaft die Stimmung. "Der Fakt, dass die Fed darüber diskutiert, die Ankäufe zurückzufahren, ist nur ein kleines Signal.
Investoren sind wegen der Fed-Politik, den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der positiven Bilanzsaison trotzdem hungrig nach Aktien", begründete Analyst Gordon Charlop von Rosenblatt Securities den Aufwärtstrend von Freitag.
GM und Dell auf dem Tableau
Bei den Einzelwerten stand der Computerbauer Dell im Fokus. Mitten in der Übernahmeschlacht wartete der Konzern mit einem Gewinneinbruch im 1. Quartal um mehr als drei Viertel auf und lieferte damit neuen Zündstoff in der Debatte über die beste Zukunftsstrategie. Die Aktie trat aber auf der Stelle.
Deutlicher traf es Einzelhändler J.C. Penney. Der Konzern überraschte erneut negativ mit einem deutlichen Quartalsverlust. Die Aktie fiel um rund 2 Prozent.
Aruba brachen um etwa ein Viertel ein. Der Quartalsgewinn des Netzwerk-Ausrüsters war wegen der harten Konkurrenz durch Cisco deutlich hinter den Markterwartungen zurückgeblieben.
Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen General Motors. Die Anteilsscheine der Opel-Mutter verteuerten sich um etwa 3 Prozent, nachdem ein Brokerhaus die Aktie hochgestuft hatte.
Ein erfolgreiches Börsendebüt feierten die Aktien von Tableau Software. Die Dividendenpapiere des Herstellers von Analyse-Software sprangen an ihrem ersten Handelstag bis zu 58 Prozent in die Höhe.
Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts