Marktberichte

Trotz Konjunkturdaten Wall Street knapp im Plus

Nachdem der Bond-Versicherer Ambac eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte, haben die amerikanischen Börsen hart darum gekämpft, mit Gewinnen zu schließen. Auch der Finanzsektor und die Konjunkturdaten waren schwach. Dennoch gewannen am Ende die Bullen.

Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 41 Zählern oder 0,3 Prozent bei 12.255 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index legte um sieben Zähler oder 0,5 Prozent auf 1334 Punkte zu.

Die Hightech-orientierte Nasdaq gewann 13 Zähler oder 0,5 Prozent auf 2273 Punkte.

Überraschend positiv war der ISM-Index für Dienstleistungen, der im Februar auf 49,3 gestiegen war. Damit schrumpfen die Dienstleistungsbetriebe zwar weiterhin leicht, allerdings deutlich weniger als erwartet. Auch das so genannte Beige Book der Fed zeigt ein zurückgehendes Wachstum im gesamten Land.

Insgesamt deuten die Daten auf ein abgeschwächtes Wirtschaftswachstum. Die Fabrikbestellungen sind im Januar um 2,5 Prozent, und damit stärker als erwartet, zurückgegangen.

Nach einer Revision wird die Produktivität im vergangenen Quartal nun mit einem Wachstum von 1,9 Prozent angegeben. Allerdings sind auch die Lohnkosten, einer der wichtigsten Inflationsindikatoren, um revidierte 2,6 Prozent angestiegen.

Das private Forschungsinstitut ADP registrierte im Februar einen Wegfall von 23.000 Jobs im privaten Sektor. Inklusive der von der Regierung geschaffenen Stellen sollen so im Februar nur 2000 Arbeitsplätze entstanden sein. Dies sind deutlich weniger als die von Analysten an den Märkten erwarteten 20.000 Stellen.

Die Öl-Lagerbestände sind in der vergangenen Woche um 3,1 Mio. Barrel gesunken. Experten hatten mit einem Anstieg um 2,4 Mio. Barrel gerechnet. Dies half, den Ölpreis zwischenzeitlich auf 104,56 US-Dollar pro Barrel zu treiben. Zuvor hatte die Opec angekündigt, die Fördermenge nicht verändern zu wollen, da sie den Markt als gut versorgt ansieht. Der Schlusskurs beim Öl war 103,95 US-Dollar.

Der Bond-Versicherer Ambac hat angekündigt, 1,5 Mrd. US-Dollar frisches Kapital durch den Verkauf von Aktien einnehmen zu wollen. Damit will die Versicherung ihren "Triple A"-Status aufrecht erhalten. Die Aktie stürzte als Reaktion um 19 Prozent ab, da Investoren auf mehr Unterstützung durch Investitionen von Banken gehofft hatten.

Dadurch blieben auch die Sorgen um neue Abschreibungen bei den Banken präsent, wodurch die Finanzwerte erneut zu den Verlierern gehörten. Die Aktie von Citigroup konnte aber um 0,2 Prozent steigen, nachdem der CEO, Vikram Pandit, das Kapital der Bank als ausreichend beschrieben hatte und damit die Vermutungen aus Dubai über weitere benötigte Kapitalspritzen zurückwies.

Wie hoch der Druck auf die Finanzwerte war, konnte man an der Hypothekenbank Fannie Mae sehen. Deren Aktie schaffte es trotz einer Aufstufung von den Analysten von Morgan Stanley nicht in positives Terrain. Sowohl bei Fannie Mae als auch bei Freddie Mac sehe man für 2009 ein besseres Geschäftsjahr. Die Aktien von Fannie gaben dennoch um 6,5 Prozent nach, die von Freddie Mac um 4,3 Prozent.

Die Großhandelskette Costco konnte den Gewinn im vergangenen Quartal um 31 Prozent steigern, genau wie von Analysten erwartet. Die Umsätze in Filialen, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, waren sogar deutlicher gestiegen als von Experten erwartet. Die Aktie gab um 2,6 Prozent nach, da der Großteil des Gewinns auf gestiegenen Spritpreisen beruht.

Der Suchmaschinenbetreiber Yahoo hat die Frist für die Nominierung von Aufsichtsratsmitgliedern verschoben. Dieser Schritt kam nicht überraschend und soll helfen, eine feindliche Übernahme durch Microsoft zu verhindern. Die Aktie kletterte um 2,3 Prozent.

Quelle: ntv.de

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