Neues Rekordtief Wall Street knickt ein
19.02.2009, 22:20 UhrDie Konjunkturdaten waren den Anlegern keine große Hilfe, denn sie fielen schwach aus. Auch die ungewisse Zukunft des Finanzsektors und schwache Quartalszahlen von Hewlett Packard belasteten die Indizes, die weiter nachgaben. Der Dow fiel sogar auf den tiefsten Stand seit September 2002.
Der Dow-Jones-Index gab um 90 Zähler oder 1,2 Prozent auf 7.466 Punkte nach. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 9 Zähler oder 1,2 Prozent auf 779 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq sackte um 24 Zähler oder 1,7 Prozent auf 1.443 Punkte ab.
Der Philly-Fed-Index für Februar fiel auf minus 41,3 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit 18 Jahren. Die führenden Indikatoren stiegen im Januar allerdings um 0,4 Prozent, doppelt so stark wie im Dezember.
Zusätzlich waren die Erzeugerpreise im Januar um 0,8 Prozent angestiegen und selbst in der Kernrate, ohne die Preise für Lebensmittel und Energie, gingen die Preise um 0,4 Prozent nach oben. Damit wurde auch die Inflation auf dem New Yorker Parkett wieder zum Thema, obwohl der Anstieg auf einzelne Bereiche wie Erdöl und Medikamente begrenzt blieb und die Rohmaterialien im Preis fielen. Sie sind normalerweise ein Indikator für die zukünftige Preisentwicklung.
Am Arbeitsmarkt blieb die Zahl der Arbeitssuchenden unverändert hoch. Genau wie in der Vorwoche meldeten sich 627.000 Menschen arbeitslos, und 4,987 Mio. Menschen suchen schon seit längerer Zeit einen Job.
Der Ölpreis stieg auf 39,48 Dollar pro Fass, da der Verbrauch in den vergangenen Wochen auf den höchsten Stand seit einem Jahr geklettert war. Deshalb sanken auch die Lagerbestände in der vergangenen Woche um 200.000 Fass. Experten hatten einen weiteren Anstieg gerechnet, zeigten sich angesichts der niedrigen Spritpreise aber auch nicht sonderlich überrascht davon, dass die Amerikaner mehr Öl verbrauchen.
Die Banken waren erneut die größte Belastung für die Indizes, denn viele von ihnen stürzten erneut ab. Nach den steilen Verlusten vom Dienstag gab es weiter keine Erholung, denn die Anleger sind nach wie vor über das Schicksal der Finanzinstitute besorgt, und zusätzlich setzte sich auch Frust über das Paket für den Immobilienmarkt durch. Man war enttäuscht, dass es keine Hilfe für Investoren enthielt. So sackten die Aktien von Bank of America um 14 Prozent ab und Citigroup verlor um 14 Prozent.
Ansonsten zog der Computerhersteller Hewlett-Packard den Dow nach unten, denn der Gewinn bei dem Technologieriesen war um 20 Prozent auf 1,85 Mrd. Dollar gefallen und stärker als Experten erwartet hatten. Zusätzlich sind auch die Aussichten schlecht, denn gerade die Geschäftskunden halten sich mit der Erneuerung der elektronischen Ausstattung zurück. Die Papiere von HP fielen um 7,9 Prozent.
Dies zog auch die Konkurrenz mit nach unten und Dell gab um 6,2 Prozent nach, während Apple um vier Prozent fiel. Einige Experten hatten die Situation der Computerhersteller sogar mit dem Automobilmarkt verglichen: der Absatz sei in den letzten Monaten fast zum Erliegen gekommen.
Ansonsten stiegen die Aktien des angeschlagenen Mobilfunkanbieters Sprint Nextel um knapp 20 Prozent, denn der Konzern wird das neue Telefon „Pre“ von Palm exklusiv verkaufen. Pre soll ein ernsthafter Konkurrent zu Apples iPhone sein. Zusätzlich fielen die Quartalszahlen besser aus als erwartet.
Quelle: ntv.de