Weiter auf Erholungskurs Wall Street legt zu
12.10.2011, 22:35 Uhr
Das sieht trotz Alcoa gut aus
(Foto: AP)
Trotz eines misslungenen Auftakts in die Berichtssaison seitens Alcoa verzeichnet die Wall Street erneut Gewinne. Vor allem das nun fast als sicher geltende "Ja" der Slowakei zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF nimmt Druck von den Anlegern. Zudem gewinnt die Berichtssaison langsam an Fahrt.
Die Aussicht auf eine Zustimmung der Slowakei zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF hat die Wall Street am Mittwoch zuversichtlich gestimmt und die Kurse an der New Yorker Börse ins positive Terrain getrieben. Wie an den europäischen Börsen machten sich die Anleger in New York Hoffnung, dass die Abgeordneten in Bratislava nach dem ersten Nein in einer zweiten Abstimmung doch noch grünes Licht geben. Die größte Oppositionspartei Smer sagte der amtierenden Regierungschefin Iveta Radicova am Mittwoch ihre Unterstützung bei der nächsten, bis Freitag geplanten Abstimmung im Parlament zu. Wenn die Slowakei als letztes der 17 Euro-Staaten zustimmt, wäre der Weg für den Fonds frei. "Momentan wirkt es so, als ob die Europäer die Krise eindämmen könnten", sagte Frank Lesh, Analyst bei FuturePath Trading LLC.
Die Veröffentlichung der Protokolle des Offenmarktausschusses der US-Notenbank war mit Spannung erwartet worden. Es hatte auf die Märkte aber keine großen Auswirkungen.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zum Handelsschluss mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 11.518 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1207 Punkten, ein Plus von 1,0 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,8 Prozent und ging mit 2604 Punkten aus dem Handel. In Frankfurt ging der Deutsche Aktienindex (Dax) mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 5994 Punkten aus dem Handel.
Bankentitel ziehen an
Mit der Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone zog der Bankensektor an. Citigroup gewannen 4,9 Prozent, J.P. Morgan 2,8 Prozent und Morgan Stanley 2,9 Prozent.
Am Donnerstag eröffnet J.P. Morgan die Berichtssaison für Banken. Marktbeobachter gehen nach den zuletzt sehr schwierigen Wochen an den internationalen Finanzmärkten von einer schwachen Berichtssaison aus, was allerdings weitestgehend eingepreist sein dürfte.
Alcoa im Minus
Im Fokus der Anleger standen die Aktien von Alcoa, die 2,4 Prozent verloren. Der Aluminiumhersteller hatte einen Gewinnrückgang im dritten Quartal gegenüber den Vormonaten bekanntgegeben und verfehlte die bereits nach unten geschraubten Erwartungen der Analysten. "Für die Investoren war es eine schlechte Nachricht, dass der Konzern ganz klar die Folgen eines verlangsamten Wachstums spürt", sagte ein Händler. "Wer auf eine Ermutigung zum Auftakt der US-Berichtssaison gehofft hat, ging leer aus."
Die Anteilsscheine von PepsiCo legten indes 2,8 Prozent zu, nachdem der Getränkekonzern bessere Quartalsergebnisse als prognostiziert vorgelegt und seine Jahresprognose bekräftigt hatte.
Für die Aktien von Chevron geht es 0,2 Prozent nach oben. Der Ölkonzern hat im dritten Quartal einen Gewinn auf dem Niveau des Vorquartals verbucht. Höhere Gewinne in der Ölverarbeitung hätten den Rückgang im Bereich Förderung und Exploration ausgeglichen, so das Unternehmen nach der Vortages-Schlussglocke in einer ersten Einschätzung zum Quartalsergebnis.
Boeing liefert
Boeing-Papiere stiegen um 0,5 Prozent. Der Airbus-Konkurrent gab die Auslieferung des ersten 747-8-Jumbos an die Luxemburger Gesellschaft Cargolux bekannt. Die Auslieferung erfolgte mit mehreren Wochen Verspätung.
Um mehr als ein Drittel konnten die Papiere des Bekleidungsherstellers Liz Claiborne zulegen. Das Unternehmen kündigte an, zwei seiner Marken, unter anderem die namensgebende Linie Liz Claiborne, für 267 Mio. Dollar an J.C. Penney zu veräußern. Das Modehaus konnte seine Schulden dank des Deals und bereits abgeschlossenen Verkäufen um fast zwei Drittel reduzieren und will sich nach einer Umbenennung auf seine drei verbleibenden Marken konzentrieren.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ