Marktberichte

Talfahrt in New York Wall Street mit Kursverlusten

Am Ende kam es doch nicht so schlimm wie zunächst erwartet. Dow Jones und Nadsaq kamen zwar am Freitag nicht aus den Verlusten raus. Doch bauten wenigstens die Standardwerte ihre Verluste im späten Handel etwas ab. So schloss der Dow Jones, nach dem der Index am Nachmittag unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten gesunken war, schließlich knapp darüber - bei 10.006 Punken. Das ist ein Minus von 0,84 Prozent. Der technologielastige Nasdaq Index rappelte sich allerdings nicht mehr auf und verlor 1,92 Prozent auf 1.613 Punkte.

Die US-Börsen waren mit einem kräftigen Minus in den letzten Handelstag der Woche gestartet, nachdem das US-Arbeitsministerium noch vor Börsenstart bekannt gegeben hatte, dass die Arbeitslosenquote in den USA im April auf 6,0 Prozent gestiegen ist. Das ist der höchste Stand seit sieben Jahren. Im März hatte die Quote noch bei 5,7 Prozent gelegen. Der US-Dollar nahm die Talfahrt nach der Veröffentlichung der Zahlen wieder auf. Der Euro stieg erstmals seit sechs Monaten wieder über 90,90 US-Cent und übersprang kurzfristig sogar die 91 Cent-Marke.

Die alleinige Schuld für die schwachen Märkte wollten die Händler aber nicht den US-Arbeitslosenzahlen zuschieben. Der Markt rechne inzwischen mit einem langsameren Wirtschaftswachstum in den USA, daher hätten die Zahlen keinen so großen Einfluss auf das Handelsgeschehen, hieß es. Darauf weist unter anderem der vielbeachtete Service-Index des Institute for Supply Management (ISM, früher NAPM) hin. Dieser hatte sich im April stärker abgeschwächt, als Analysten erwartet hatten. Der ISM sank auf 55,3 Punkte von 57,3 im März.

Die jüngsten Daten sorgten zudem für Unsicherheit bei den Anlegern. So weisen die Daten zwar immer noch auf einen schwachen Arbeitsmarkt hin. Andererseits bedeutet eine hohe Arbeitslosenquote, dass die US-Notenbank Fed in der nächsten Woche die Zinsen wohl unverändert lassen wird. Und das dürfte sich die positiv auf die Aktien auswirken.

Der Mitbegründer des US-Softwareriesen Microsoft, Paul Allen, trennt sich von seinen Anteilen an dem Medienunternehmen USA Networks. Für seine 19,95 Mio. Aktien erhält Allen 28,50 US-Dollar pro Stück. Das Aktienpaket soll an verschiedene Käufer gehen. Gründe für den Verkauf gab Allen nicht an. Auf den Microsoft-Kurs hatte die Nachricht zunächst kaum eine Wirkung. Der Titel pendelte am Vormittag auf Vortagesniveau. Im Laufe des Handels gab er aber 3,22 Prozent auf 49,56 US-Dollar ab. Die Aktie von USA Networks legte dagegen um 2,39 Prozent auf 30,05 Dollar zu.

Die zögerlichen Investitionen der Konzerne in Technologie-Services machen sich bei Sapient bemerkbar. Der IT-Dienstleister hat im vierten Quartal einen Nettoverlust von 54 Mio. Dollar oder 43 Cent pro Aktie verbucht. Im Vorjahr hatte der Verlust bei 48,3 Mio. Dollar oder 30 Cent pro Aktie gelegen. Sapient hofft nun auf den Konjunkturaufschwung, der die Unternehmen veranlassen könnte, wieder mehr in ihre IT zu investieren. Dies sind aber zu unsichere Aussichten für die Anleger, die Aktie fiel um 39,05 Prozent auf 2,81 Dollar.

Eine Herabstufung durch das Investmenthaus Goldman Sachs setzte die Aktien von Oracle auch am Freitag unter Druck. Die Analysten haben ihre Ergebnisprognosen für das Unternehmen gesenkt. Der Titel verlor 1,4 Prozent auf 8,43 US-Dollar.

Ähnlich wie Oracle belastete das Markt-Schwergewicht Cisco Systems am Freitag, wie bereits am Vortag, die Nasdaq. Die Papiere gaben 3,67 Prozent auf 13,14 Dollar nach. Erholen konnte sich dagegen um 4,96 Prozent Sun Microsystems. Die Aktie ging bei 6,77 Dollar aus dem Handel.

Ein überraschend hoher Verlust und eine schwache Nachfrage nach Halbleitern ließen zudem Amkor Technology um 11,2 Prozent auf 17,26 Dollar sinken.

Quelle: ntv.de

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