Irland und GM im Blick Wall Street noch über 11.000
17.11.2010, 22:40 UhrDie Wall Street wartet auf GM. Das IPO steht bevor. Bis dahin haben die US-Anleger Irlands Schuldenkrise fest im Blick.
Die US-Börsen haben sich am Mittwoch kaum vom Fleck bewegt. Den Markt stützte zwar ein optimistischer Ausblick des Einzelhändlers Target auf das Weihnachtsgeschäft. Doch viele Anleger blieben vorsichtig und warteten auf Hinweise, wie Europäische Union und Internationaler Währungsfonds (IWF) dem klammen Irland wieder auf die Beine helfen wollen. Auch Sorgen über eine weitere Straffung der chinesischen Geldpolitik hielten sich hartnäckig.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent tiefer auf 11.007 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.990 und 11.042 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 notierte nahezu unverändert auf 1178 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,3 Prozent vor auf 2476 Stellen. In Frankfurt ging der Dax 0,6 Prozent höher bei 6700 Punkten aus dem Handel.
Target frohlockt
Target geht trotz Branchenflaute zuversichtlich ins Weihnachtsgeschäft. Das vierte Quartal werde das Beste seit drei Jahren werden, hieß es. Die Aktien legten 3,9 Prozent zu. Der Ausblick riss weitere Unternehmen aus der Branche mit. So gewannen etwa die Dividendenscheine von Costco Wholesale zwei Prozent.
Irland im Blick
Der Markt hatte insgesamt aber Mühe, sich von den herben Verlusten des Vortages zu erholen. Die Anleger behielten vor allem die Entwicklungen in Irland fest im Blick. Das Land hat sich bereiterklärt, bei der Sanierung seines Bankensystems mit EU und IWF zusammenzuarbeiten. Doch viele Anleger waren verunsichert. Der Markt sei momentan verwundbar, sagte der Analyst Frank Gretz von Shields & Co. Die Zeichen stünden auf Korrektur. Ankündigungen aus China, gegen Preissteigerungen im Land entschlossen vorzugehen, belasteten zudem die Rohstoffpreise. Öl verbilligte sich um zwei Prozent auf 80,75 Dollar pro Barrel.
Warner unter Verlierern
Nach unten ging es für die Titel von Human Genome Sciences, die um 5,3 Prozent fielen. Die Verluste schreibende Firma kommt der Marktzulassung eines Medikaments zur Behandlung einer Autoimmun-Erkrankung nach der Empfehlung eines Gremiums zwar näher. Die Citigroup nahm aber das HGS-Kursziel deutlich zurück und begründete dies damit, dass es für das Mittel wohl starke Beschränkungen geben werde.
Die Papiere der Warner Music Group gaben 7,5 Prozent nach. Die schwindende Nachfrage nach CDs in den USA, vielen Ländern Europas und in Japan hat den US-Musikkonzern zuletzt tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Der Umsatz schrumpfte binnen Jahresfrist um 13 Prozent.
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 05/32 auf 97-27/32. Sie rentierten mit 2,873 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken 07/32 auf 99-15/32 und hatten eine Rendite von 4,282 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts