Marktberichte

China und Zahlen Wall Street schließt fester

Einmal mehr schoben Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreits mit China die Börsen an.

Einmal mehr schoben Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreits mit China die Börsen an.

(Foto: picture alliance / Andrew Gomber)

Die US-Börsen legen vor dem Wochenende nochmals ordentlich zu. Grund sind einmal mehr positive Signale zum Handelsstreit mit Peking. Auch die Bilanzsaison bietet bislang keine größeren Enttäuschungen. Allerdings heben Experten mahnend den Finger. Die Gewinne steigen langsamer.

Die Wall Street hat die Woche mit Gewinnen beendet. Nach oben gezogen wurden die US-Börsen von Fortschritten im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte mitgeteilt, dass sich Unterhändler beider Seiten bei den Verhandlungen zum sogenannten Phase-eins-Deal näher gekommen sind. Vizepräsident Mike Pence hatte zuvor auch Hoffnung geschürt, zugleich aber das Land als strategischen und wirtschaftlichen Rivalen bezeichnet. Daneben stand erneut die Berichtssaison im Blick der Anleger.

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Dow Jones 45.726,84

Am Ende schloss der Dow-Jones-Index um 0,6 Prozent fester bei 26.957 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 3022 Zähler. Der technologiebasierte Nasdaq-Composite nahm 0,7 Prozent auf 8243 Stellen zu.

Konjunkturseitig zeigten die Daten zum Verbrauchervertrauen, dass sich Stimmung der Verbraucher verbessert hat. Der an der Universität Michigan berechnete Index stieg, blieb aber unter den Erwartungen der Ökonomen.

Mittlerweile hat bereits ein Drittel der Unternehmen im S&P-500 seine Quartalsberichte vorgelegt. Dabei haben nach Factset-Angaben zwar 81 Prozent die Prognosen geschlagen, zugleich schätzen Analysten aber, dass die Quartalsgewinne um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft sind. Die Experten monieren, dass die Gewinnentwicklung nicht eben das Vertrauen in die US-Wirtschaft stärke.

Am Aktienmarkt verloren Amazon 1,1 Prozent. Der Online-Händler ist im dritten Quartal mit seinen Umsätzen erneut robust gewachsen und übertraf auch die Prognosen der Analysten. Allerdings verdiente Amazon wegen höherer Aufwendungen deutlich weniger. Der Chiphersteller Intel hielt derweil seinen Umsatz unerwartet stabil und übertraf damit die eigenen Erwartungen sowie die der Analysten. Zudem erhöhte Intel den Jahresausblick. Die Aktie gewann 8,1 Prozent. Im Sog von Intel stiegen AMD um 3,1 Prozent und Nvidia um 3,9 Prozent.

Visa legten um 0,9 Prozent zu. Die Kreditkarten-Gesellschaft steigerte im vierten Geschäftsquartal den Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen. Der Aktienkurs des Wettbewerbers Mastercard erhöhte sich um 0,5 Prozent.

Am Devisenmarkt sorgten die Meldungen zum Handelskonflikt und dem Brexit für etwas Bewegung. Die EU-Staats- und Regierungschefs konnten sich bisher nicht auf eine Verschiebung des EU-Austrittstermins Großbritanniens einigen. Erst in der kommenden Woche soll nun eine Entscheidung getroffen werden. Der Euro gab 0,2 Prozent nach auf 1,1081 Dollar. Das Pfund notierte um ebenfalls 0,2 Prozent leichter bei 1,2826 Dollar.

Der Goldpreis gab zwischenzeitliche Gewinne mit Hoffnungen auf einen US-China-Handelsdeal wieder ab. Der Preis für die Feinunze notierte auf Vortagesniveau bei 1505 Dollar. Auch US-Anleihen wurden von den gemeldeten Verhandlungsfortschritten belastet zugunsten risikoreicheren Anlagen wie Aktien.

Am Ölmarkt stiegen hingegen die Preise mit aufkommenden Hoffnungen auf eine Lösung im Handelsstreit. Das Barrel der Sorte WTI legte 0,8 Prozent zu auf 56,68 Dollar, Brent stiegen 0,6 Prozent auf 62,02 Dollar. Bereits im Wochenverlauf hatten die Ölpreise deutlich zugelegt, da die US-Rohöllagerbestände überraschend gesunken waren.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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