Marktberichte

GM-Aktie verliert 20 Prozent Wall Street schließt im Minus

Zur Wochenmitte haben die US-Börsen deutliche Verluste verzeichnet. Das Thema Unternehmensanleihen sorgt für Unruhe. Im Dow rutschte die Aktie des Autobauers General Motors um 20 Prozent ab.

Minus 20 Prozent für die GM-Aktie erscheint zunächst viel, andererseits ...

Minus 20 Prozent für die GM-Aktie erscheint zunächst viel, andererseits ...

(Foto: AP)

Die US-Börsen haben nach einem wechselhaften Handel tiefer geschlossen. Vor allem Sorgen um den Anleihenmarkt verschreckte die Investoren. Sie fürchten, höhere Renditen könnten sich langfristig negativ auf die Finanzierungskosten der Unternehmen auswirken. Die Aktie des Autobauers General Motors rutschte um 20 Prozent ab. Eine Insolvenz des einst weltgrößten Autobauers erscheint nahezu unausweichlich.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,1 Prozent schwächer bei 8300 Punkten. Im Handelsverlauf pendelte er dabei zwischen 8289 und 8496 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 lag 1,9 Prozent tiefer bei 893 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,1 Prozent auf 1731 Punkte.

Obwohl eine Auktion des US-Finanzministeriums von 35 Mrd. Dollar in Staatsanleihen mit fünfjähriger Laufzeit auf rege Nachfrage stieß, fürchteten Anleger negative Auswirkungen für Unternehmensanleihen, die bei steigenden Renditen die Konzernkassen belasten könnten.

Händler an der New York Stock Exchange.

Händler an der New York Stock Exchange.

(Foto: REUTERS)

Auch Gewinnmitnahmen bei Börsenschwergewichten wie dem Technologieunternehmen IBM und dem Mischkonzern 3M belasteten die Kurse. IBM-Aktien gaben um zwei Prozent nach, die Papiere von 3M verloren 3,2 Prozent. Beide Werte hatten am Dienstag noch Gewinne verbucht.

Die Aktien von GM stürzten mit einem Abschlag von 20,14 Prozent auf 1,15 Dollar an das Ende des Dow Jones. Der Autokonzern war mit seinem Angebot an die Gläubiger zu einem milliardenschweren Schuldenverzicht gescheitert und steht nun vor der raschen Insolvenz. Als so gut wie letzter Rettungsweg gilt ein Insolvenzverfahren mit Gläubigerschutz, das schon für die nächsten Tage erwartet wird.

Monsanto gaben nach zurückhaltenden Aussagen des Unternehmens zum laufenden Geschäftsjahr 6,30 Prozent auf 79,88 Dollar ab. Der Agrarkonzern rechnet nur noch mit einem Gewinn je Aktie am unteren Ende der angepeilten Spanne von 4,40 bis 4,50 Dollar.

Die Aktien von Sandisk stiegen um 14 Prozent. Der Chiphersteller erneuerte eine Lizenz zum Bau von NAND-Chips mit dem südkoreanischen Wettbewerber Samsung Electronics.

Ölwerte konnten ihre Gewinne aus den ersten Handelsstunden nicht verteidigen und beendeten den Handel mit Verlusten. Zunächst hatten die Titel vor dem Hintergrund der anhaltenden Rekordfahrt beim "schwarzen Gold" überwiegend zugelegt. Chevron verloren schließlich 1,66 Prozent auf 64,57 Dollar. ExxonMobil gaben um 2,16 Prozent auf 68,30 Dollar nach. ConocoPhillips sanken um 1,24 Prozent auf 44,47 Dollar.

Neues Jahreshoch beim Öl

Zuversicht in konjunktureller Hinsicht sowie zwischenzeitliche Aufschläge an den Aktienmärkten haben den Ölpreis befestigt und auf ein neues Jahreshoch geführt. Der Julikontrakt auf ein Barrel Light Sweet Crude verteuerte sich um rund einen US-Dollar oder 1,6 Prozent auf 63,45 Dollar. Im Verlauf wurde ein Jahreshoch bei 63,82 Dollar erreicht.

Zwar sei die Nachfrage noch vergleichsweise gering und die Lagerbestände hoch, doch die Hoffnung auf eine Erholung der Weltwirtschaft treibe den Preis weiter nach oben, sagte ein Analyst. "Es gibt sehr viel Optimismus", sagte der saudische Ölminister Ali Naimi mit Blick auf die bevorstehende Entwicklung. Auch der schwächelnde Dollar habe den Ölpreis gestützt, hieß es am Markt.

Zunächst hatten Daten vom Häusermarkt die Kurse gestützt. In den USA wurden im April etwas mehr bestehende Eigenheime verkauft als erwartet. Aufs Jahr hochgerechnet stieg die Zahl um 2,9 Prozent auf 4,68 Mio. Einheiten, wie die Vereinigung der Immobilienmakler mitteilte. Analysten zufolge zeigen die Daten, dass sich die Lage stabilisiert. Die große Zahl leerer oder zum Verkauf stehender Häuser drücke aber weiterhin den Preis.

An der New York Stock Exchange (NYSE) wechselten rund 1,33 Mrd. Aktien den Besitzer. 924 Werte legten zu, 2120 gaben nach und 95 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,14 Mrd. Aktien 934 im Plus, 1769 im Minus und 123 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen auf 95-03/32. Sie rentierten mit 3,717 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken auf 93-29/32 und hatten eine Rendite von 4,626 Prozent.

Quelle: ntv.de, dj

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