Marktberichte

Apple enttäuscht Wall Street schließt im Plus

Ein Apfel ist ein Apfel, ist ein Apfel ... Oder doch mehr?

Ein Apfel ist ein Apfel, ist ein Apfel ... Oder doch mehr?

(Foto: REUTERS)

Der Silberstreif am Horizont im Syrien-Konflikt sorgt für gute Stimmung bei den Anlegern an den US-Börsen. Daneben richten sich die Blicke auf die Aplle-Präsentation. Auch die anstehende Änderung des Leitindex bewegt den Handel.

Mit der Vorstellung von zwei neuen iPhone-Modellen hat vor allem Apple für Aufsehen an der Wall Street gesorgt. Nachdem der Samsung-Rivale den Vorhang für die neuen Geräte, das iPhone 5C und das iPhone 5S, gelüftet hatte, drehte die Apple-Aktie zunächst ins Plus und erreichte mit 507,45 Dollar den höchsten Stand seit Mitte August, rutschte aber anschließend tief in die Verlustzone und schloss nach hohen Kursschwankungen mit einem satten Minus von 2,3 Prozent auf 495 Dollar und damit wieder deutlich unter der Marke von 500 Dollar. Die Verkaufspreise des neuen Geräts liegen deutlich über den Erwartungen der Analysten.

Insgesamt sorgten die steigenden Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung der Syrien-Krise für gute Stimmung an der Wall Street. US-Präsident Barack Obama bezeichnete in Fernsehinterviews den Vorstoß Russlands und Syriens zur Übergabe der syrischen Chemiewaffen an die Vereinten Nationen als "möglicherweise positive Entwicklung". Der US-Senat hat zudem eine für Mittwoch geplante Abstimmung über einen Militäreinsatz verschoben. Auch die Aussicht auf eine Drosselung der Anleihekäufe hat laut Händlern etwas an Schrecken verloren, zumal sich die Überzeugung durchsetzt, dass die US-Notenbank ihre monatlichen Käufe zunächst nur geringfügig senken wird.

Indexänderung macht Kurse

Gestützt wurde die Stimmung zudem von weiteren guten Konjunkturdaten aus China. Im August hat die Industrie 10,4 Prozent mehr hergestellt als ein Jahr zuvor. Erwartet worden war nur ein Plus von 9,9 Prozent. Damit verdichten sich zunehmend die Anzeichen dafür, dass die chinesische Wirtschaft die Talsohle durchschritten hat.

Der S&P-500 verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 1.684 Punkte und stellte mit sechs Tagen die längste Siegesserie seit Mitte Juli auf. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,9 Prozent auf 15.191 Punkte. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,6 Prozent auf 3.729 Punkte.

Angefeuert von den größten Änderungen im Dow-Jones-Index seit 2004 waren vor allem die Aktien der Index-Aufsteiger gefragt: Nike gewannen 2,2 Prozent, Visa 3,4 Prozent und Goldman Sachs sogar 3,5 Prozent. Spiegelbildlich rutschten die Papiere der Absteiger Hewlett-Packard und Alcoa mit 0,4 Prozent beziehungsweise 0,3 Prozent ins Minus. Zudem fallen die Aktien von Bank of America aus dem Dow-Jones-Index, die sich allerdings mit einem Plus von 0,9 Prozent gut behaupten konnten. Die Änderungen werden mit dem Ende des Handels am 20. September wirksam.

Rohstoffpreise geben nach

Der Ölpreis gab mit der Hoffnung auf eine friedliche Lösung im Syrien-Konflikt deutlich nach. Zum Settlement sank der Preis für ein Barrel der Sorte WTI um 1,9 Prozent auf 107,39 Dollar. Und auch für den als Krisenbarometer geltenden Goldpreis ging es nach unten. Die Entspannung im Syrien-Konflikt sorgte für deutliche Abgaben. Zum Settlement gab das Edelmetall 1,6 Prozent auf 1.364 Dollar nach.

Gestützt von der Entspannung im Syrien-Konflikt legte der Dollar gegenüber dem Yen zu und übersprang erneut die Marke von 100 Yen. Die US-Währung kostete zuletzt 100,32 Yen nach 99,61 Yen im späten US-Handel am Montag. Hatte die japanische Währung zuvor noch von ihrem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten profitiert, zogen Anleger ihr Kapital nun wegen einer möglichen Lösung im Streit um die syrischen Chemiewaffen wieder ab, hieß es im Handel. Gegenüber dem Euro bewegte sich der Greenback kaum. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt mit 1,3268 Dollar weiter deutlich über der Marke von 1,32 Dollar.

Verizon-Bonds vs. Staatsanleihen

Angesichts der zunehmenden Aussicht auf eine friedliche Syrien-Lösung und der Erwartung einer Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe durch die Fed standen die US-Anleihen unter Druck. Nach einer erfolgreichen Auktion dreijähriger Titel im Volumen von 31 Milliarden Dollar stieg die Rendite zehnjähriger Titel um 6 Basispunkte auf 2,96 Prozent und näherte sich damit wieder der Marke von 3,00 Prozent an. Bei der Auktion dreijähriger Titel musste das US-Schatzamt mit 0,913 Prozent die höchste Rendite seit Mai 2011 zahlen. Die Bieterquote lag mit 3,29 leicht über der Quote der jüngsten Auktionen von Papieren mit einer Laufzeit von drei Jahren.

Bei der für Mittwoch geplanten Auktion von zehnjährigen Staatsanleihen im Volumen von 21 Milliarden Dollar bekommt das US-Schatzamt zudem unangenehme Konkurrenz von Verizon. Investoren haben gut informierten Kreisen zufolge Anleihen des Telekommunikationsriesen im Volumen von mehr als 50 Milliarden Dollar geordert, der US-Konzern plant dagegen bislang lediglich eine Emission im Volumen von 25 Milliarden Dollar. Der zehnjährige Bond soll Konsortialbanken zufolge eine Rendite von rund 2,25 Prozentpunkten über vergleichbaren Schatzanleihen bieten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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