Rekordjagd offenbar vorbei Wall Street schließt leicht im Minus
20.05.2013, 22:40 Uhr
An der Wall Street hat das Zittern begonnen: Wann fährt die US-Notenbank ihre Geldspritzen zurück?
(Foto: picture alliance / dpa)
Steil nach oben ging es für die US-Börsen vier Wochen lang. Jetzt ist die Party offenbar vorbei. Alle drei Indizes verlieren 0,1 Prozent. Ein weiterer Dämpfer könnte folgen, wenn US-Notenbankchef Bernanke ein Machtwort spricht.
Die US-Börse hat nach ihrer jüngsten Rekordjagd schwächer geschlossen. Alle drei großen Indizes büßten 0,1 Prozent ein. Der Dow Jones-Index der Standardwerte stand zum Handelsschluss bei 15.335 Punkten. Der S&P 500 fiel auf 1666 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor ebenso 0,1 Prozent und notierte bei 3496 Punkten.
Die New Yorker Börsen hatten vier Wochen hintereinander mit Aufschlägen geschlossen, der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P-500 waren am Freitag mit neuen Rekordständen aus dem Handel gegangen. Dies nahm am Pfingstmontag ein Ende.
Nach Ansicht von Marktbeobachter Peter Cardillo von Rockwell Global Capital dürfte der wichtigste Termin der Woche die Anhörung von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem Kongress am Mittwoch sein. Anleger schauen nervös auf Hinweise der Federal Reserve, ob und wann die lockere Geldpolitik der USA ein Ende finden könnte. In der vergangenen Woche hatten US-Notenbanker erstmals angedeutet, dass die Fed ihre Geldspritzen für die Wirtschaft zurückfahren könnte.
Tumblr-Übernahme hellt Stimmung auf
Die Yahoo-Aktie gewann 0,2 Prozent. Der Internet-Konzern unter Führung der ehemaligen Google-Managerin Marissa Mayer will mit der Übernahme von Tumblr zurück in die Erfolgsspur finden. Dafür zahlt Yahoo rund 1,1 Mrd. Dollar in Cash. Mit dem Zukauf will Yahoo vor allem wieder mehr junge Kunden gewinnen.
Kräftig nach oben ging es für die Papiere von Websense, die 29 Prozent gewannen. Die auf Internet-Sicherheit spezialisierte Firma stimmte der Übernahme durch den Finanzinvestor Vista Equity Partners für rund 907 Mio. US-Dollar zu.
Daneben will der Generika-Hersteller Actavis die irische Pharmafirma Warner Chilcott für 8,5 Mrd. US-Dollar einschließlich Schulden erwerben. Die Aktien von Actavis legten 1,3 Prozent zu, die von Warner Chilcott gewinnen 2,1 Prozent.
Die Aussicht auf eine höhere Dividende lockte Anleger in die Aktien von Plains Exploration & Production, die um 7,4 Prozent in die Höhe sprangen. Das für die Energiebranche tätige Unternehmen versucht seine Anteilseigner mit der Aussicht auf eine höhere Gewinnbeteiligung dazu zu bewegen, der rund sechs Mrd. US-Dollar schweren Übernahme durch den Bergbaukonzern Freeport-McMoRan Copper & Gold zuzustimmen. Die Freeport-Papiere legten 0,6 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, jtw/hvg/rts