Marktberichte

Durchwachsene Wells-Fargo-Zahlen Wall Street tritt auf die Bremse

(Foto: REUTERS)

Mit Enttäuschung aufgenommene Quartalszahlen aus dem Bankensektor haben zum Wochenschluss die Aktienkurse an der Wall Street gebremst. Wells Fargo hatte als erste große Vertreterin des US-Bankensektors Geschäftszahlen vorgelegt und die Erwartungen auf den ersten Blick zwar übertroffen, der zweite Blick sorgte jedoch für Stirnrunzeln.

Belastet von Kursverlusten bei den Bankenwerten haben die New Yorker Börsen kaum verändert geschlossen. Die viertgrößte US-Bank Wells Fargo wies zwar für das Schlussquartal einen Rekordgewinn aus, enttäuschte aber mit ihrer rückläufigen Zinsmarge. "Wir drücken die Daumen, dass dieses Phänomen auf Wells Fargo begrenzt bleibt", sagte Larry Peruzzi von Cabrera Capital Markets in Boston.

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Der Dow-Jones-Index stieg moderate 0,1 Prozent auf 13.488 Punkte. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 13.439 und 13.496 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500, der erst am Vortag auf ein Fünf-Jahres-Hoch geklettert war, trat bei 1472 Punkten auf der Stelle. Die Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 3125 Punkte. Im Wochenvergleich rückte der Dow 0,4 Prozent, der S&P ebenfalls 0,4 Prozent und die Nasdaq 0,8 Prozent vor.

Wells Fargo hatte als erste große US-Bank ihre Bilanz für das vierte Quartal veröffentlicht. Trotz des Rekordergebnisses fiel der Aktienkurs um 0,8 Prozent. Auch andere Banken kamen unter die Räder. Citigroup-Papiere sanken 1,1 Prozent, Bank of America 1,3 Prozent.

Dagegen legten die Aktien des Finanzkonzerns American Express um 0,7 Prozent zu. Das Unternehmen will sich von 5400 Mitarbeitern trennen und rechnet dafür mit Kosten von 600 Millionen Dollar.

Die Papiere des Flugzeugbauers Boeing verloren 1,3 Prozent. Grund ist die Pannenserie beim neuen Dreamliner. Die US-Luftfahrtbehörde kündigte deshalb eine Untersuchung an. Zuletzt hatten sich Zwischenfälle bei dem laut Listenpreis gut 200 Mio. Dollar teuren Flugzeug des Airbus -Rivalen gehäuft.

Ein besser als erwartet ausgefallenes US-Weihnachtsgeschäft beflügelte Best Buy. Die Aktien des US-Elektronikhändlers schossen um mehr als 16 Prozent in die Höhe. Den Angaben zufolge blieben die US-Umsätze auf vergleichbarer Verkaufsfläche stabil. Dieses Ergebnis sei deutlich besser als erwartet, betonte Analyst David Strasser vom Investment-Berater Janney. Er habe mit einem Minus von 2,5 Prozent gerechnet.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 630 Mio. Aktien den Besitzer. 1578 Werte legten zu, 1393 gaben nach und 123 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,76 Mrd. Aktien 1228 im Plus, 1223 im Minus und 117 unverändert.

In Frankfurt schloss der Dax 0,1 Prozent im Plus bei 7715,53 Punkten. Auf Wochensicht verzeichnete er ein Minus von 0,8 Prozent. Der EuroStoxx50 beendete den Tag 0,4 Prozent fester bei 2718 Zählern. Vor allem Technologiewerte wie SAP und Nokia sorgten dafür, dass sich die europäischen Indizes am Freitag in der Pluszone halten konnten. Die Stimmung an den Finanzmärkten bezeichneten Händler trotz der Atempause weiterhin als gut. "Die Leute kehren an den Aktienmarkt zurück, weil sie keine andere Möglichkeit haben", sagte Marktexperte Edward Page Croft von Stockopedia. Ähnlich äußerte sich auch ein Aktienhändler: "Ich glaube nicht, dass bei der jüngsten Aufwärtsbewegung alle dabei waren. Das könnte durchaus noch weiter nach oben gehen."

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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