Marktberichte

Lockere Geldpolitik Yen setzt Talfahrt fort

Devisenhändler in Tokio.

Devisenhändler in Tokio.

(Foto: REUTERS)

Der Euro zeigte sich von den neu aufgeflammten Diskussionen um die Sparanstrengungen Portugals unbeeindruckt und liegt klar über der Marke von 1,30 Dollar. Dagegen steht der Yen unter Druck.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,16

Die aggressive Geldpolitik der japanischen Zentralbank setzt dem Yen weiter zu. Der Dollar stieg zur japanischen Währung auf 98,84 Yen und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2009. Am Freitag hatte der Greenback noch bei 97,52 Yen notiert. Der Euro kletterte am Nachmittag auf 128,15 Yen.

Die Bank of Japan hatte vergangenen Donnerstag angekündigt, die laxe Geldpolitik noch weiter zu lockern, um das Land aus der seit fast zwei Jahrzehnten anhaltenden Deflation zu führen. Zudem signalisierte der neue Notenbankchef Haruhiko Kuroda seine Bereitschaft, die Schleusen sogar noch stärker zu öffnen. Nach Einschätzung der Analysten von Barclays könnte der Dollar nun in den kommenden Wochen bis auf 103 Yen steigen. Der Yen hat allein seit Donnerstag mehr als sechs Prozent an Wert eingebüßt.

Trotz neuer Sorgen rund um die Euro-Krise präsentierte sich der Euro zum Wochenstart gegenüber dem US-Dollar stabil. Die Gemeinschaftswährung wurde über der Marke von 1,30 Dollar gehandelt.

Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3023 (Freitag: 1,2944) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7679 (0,7726) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85095 (0,84910) britische Pfund, 128,46 (124,49) japanische Yen und 1,2168 (1,2158) Schweizer Franken fest.

Die europäische Schuldenkrise könnte zum Wochenauftakt eines der bestimmenden Themen bleiben: So hat Frankreichs Regierung die Wachstumsprognose für die heimische Wirtschaft deutlich gesenkt. Und auch Portugal rückt wieder in den Blick. Das portugiesische Verfassungsgericht hatte am Freitag mehrere Sparmaßnahmen blockiert, durch die die Regierung ihre Ausgaben um mindestens 900 Mio. Euro reduzieren wollte.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel schickten die südkoreanische Währung auf Talfahrt. Ein Dollar verteuerte sich auf bis zu 1140,38 Won und war damit so teuer wie zuletzt im Juli 2012. So lange die geopolitischen Risiken nicht verschwänden, sei kein Ende des Kursrutsches in Sicht, sagte ein Börsianer. Er gehe davon aus, dass der Dollar mindestens auf 1150 Won steige.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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