Marktberichte

Ölmarkt setzt auf Deutschland Zink, Blei und Kupfer teurer

Die Preise für die beiden vor allem in der Autoindustrie zum Einsatz kommenden Metalle Blei und Zink steigen. Der Grund liegt im China: Dort wurde eine Zink- und Bleihütte geschlossen - also das Angebot künstlich verknappt. Der Goldpreis kommt dagegen zurück.

Vollverzinkte Karosserien sind aus der Automobilindustrie nicht mehr wegzudenken. Audi ist eines der Vorreiterunternehmen auf diesem Gebiet.

Vollverzinkte Karosserien sind aus der Automobilindustrie nicht mehr wegzudenken. Audi ist eines der Vorreiterunternehmen auf diesem Gebiet.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Kupfer hat sich erneut etwas verteuert. Eine Tonne des Industriemetalls kostete mit 8307 Dollar rund 0,1 Prozent mehr als am Vortag. Innerhalb der vergangenen zwei Monate hat der Kupferpreis 14 Prozent zugelegt.

"Der Preis ist zu schnell und zu stark gestiegen und dürfte vor einer Korrektur stehen", sagte Analystin Judy Zhu von Standard Chartered. Fundamental gesehen weise allerdings alles auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hin, ergänzte sie. Jüngste Wirtschaftsdaten aus China hätten für positive Stimmung im Industriemetall-Sektor gesorgt. Nachfolgend die Lagerbestände der Industriemetalle an der London Metal Exchange (LME) vom Freitag:

Hüttenschließung als Preistreiber

Die Schließung einer chinesischen Zink- und Bleihütte hat Börsianern zufolge den Preis für diese beiden Metalle in die Höhe getrieben. Das zum Korrosionsschutz benötigte Zink stieg an der LME um bis zu 2,1 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 2525 Dollar je Tonne.

In Shanghai erreichte der Januar-Future mit einem Plus von 3,8 Prozent auf 20.420 Yuan (3067 Dollar) sogar ein Neun-Monats-Hoch.

Das unter anderem in Autobatterien eingesetzte Blei war an der Londoner Metallbörse mit 2519 Dollar ebenfalls so teuer wie seit Januar nicht mehr. Im Fahrwasser der Rally bei Zink und Blei stieg der chinesische Aluminium-Preis um bis zu 1,7 Prozent auf 16.615 Yuan (etwa 2500 Dollar) und damit auf das Niveau von Ende April. Der Grund für die Schließung war die Verschmutzung eines angrenzenden Flusses.

Dollar schlägt auf Goldpreis durch

Ein steigender US-Dollar hat den Goldpreis gedrückt. Die Feinunze kostete 1318 Dollar nach 1323 Dollar im New Yorker Vorabendgeschäft. "Hauptbelastungsfaktor ist der Dollar, es gibt aber auch Gewinnmitnahmen", sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

Deutschland und das liebe Öl

Am Ölmarkt machte unter anderem die vor Optimismus strotzende deutsche Wirtschaft den Anlegern Hoffnung auf eine weltweit starke Nachfrage. Ein Barrel der US-Leichtölsorte WTI kostete mit 81,35 Dollar rund ein Prozent mehr als am Donnerstag. Der Preis für die Nordseesorte Brent-Öl stieg um 1,2 Prozent auf 82,77 Dollar. "Die deutsche Erfolgsstory geht weiter und ist mehr als nur eine kurze Erholung oder rein statistische Effekte", sagte Analyst Carsten Brzeski von ING Financial Markets. Die deutschen Manager sind in solch guter Stimmung wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Oktober entgegen den Erwartungen den fünften Monat in Folge.

Quelle: ntv.de, rts

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