MAN und der Lkw-Boom 100.000-Marke angepeilt
04.06.2007, 10:37 UhrDank des weltweiten Lastwagen-Booms steuert die Nutzfahrzeugsparte von MAN schneller als erwartet auf ihr Absatzziel von 100.000 Lkw zu. 2007 werde die Zahl der verkauften Lastwagen um rund 10.000 auf knapp 90.000 steigen, sagte Spartenchef Anton Weinmann gegenüber Reuters. Die 100.000-Stück-Marke hatte MAN vor drei Jahren als Mindestziel für 2010 ausgegeben. Dieses Jahr peilt die Ertragsperle des MAN-Konzerns das dritte Rekordjahr in Folge an.
Um die steigende Nachfrage zu bedienen, startet MAN im Juli die Montage schwerer Lkw über 16 Tonnen in einem neuen Werk nahe Krakau. Bis Jahresende würden dort bis zu 4000 Lastwagen gebaut, sagte Weinmann. "Wir haben eine Jahreskapazität von 15.000 Einheiten im Ein-Schicht-Betrieb; auch ein Zwei-Schicht-Betrieb ist - bei weiterhin dynamischem Wachstum in Osteuropa - in Zukunft vorstellbar."
Große Nachfrage in Russland
"Mit dem Werk in Polen wollen wir die osteuropäischen Märkte bedienen, die sich unheimlich stark entwickeln", sagte Weinmann. Auch in Russland nehme die Nachfrage nach westeuropäischen Lastwagen weiter zu. Am Freitag berichtete MAN Nutzfahrzeuge von einem Großauftrag über 1000 schwere Lkw von der russischen JSC TransKreditBank. Vor zwei bis drei Jahren habe MAN in Russland nur 500 Lkw abgesetzt, "jetzt marschieren wir in Richtung 5000", so Weinmann.
Den Wachstumsmarkt Indien beliefert MAN über ein Gemeinschaftsunternehmen mit der indischen Force Motors, das im Oktober 2006 an den Start ging. Ab 2008 soll der Export aus Indien anlaufen, vor allem nach Südafrika, kündigte der Spartenchef an. "Wir überlegen auch, wie wir den chinesischen Markt stärker bearbeiten können." Jährlich würden dort gut 500.000 Schwerlastwagen zugelassen; aus Europa und Japan stammten davon nur rund 2000 bis 3000 Stück, vor allem Spezialfahrzeuge.
Quelle: ntv.de