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"Internationales Flugzeug" A350 im Plan

Mit der Grundsteinlegung für die Endmontage des Langstreckenflugzeugs A350 hat Airbus im französischen Toulouse die Globalisierung des europäischen Konzerns eingeleitet. Rund die Hälfte der Produktion werde an Partner vergeben, sagte Airbus-Geschäftsführer Fabrice Bregier. "Das ist ein sehr internationales Flugzeug." Die A350 werde dank der Zuarbeit starker Partner "die Weltmarktführung von Airbus" stabilisieren. Teile kommen unter anderem aus China, Südkorea, Russland und den USA.

Die A350 tritt gegen zwei Verkaufschlager von Boeing an: Die bereits fliegende 777 und die wegen Entwicklungsproblemen um zwei Jahre verzögerte 787 Dreamliner. Airbus schätzt die Entwicklungskosten auf zehn Mrd. Euro. "Ich kann wetten, dass wir die Investition wieder reinholen", sagte Bregier. "Wir haben einen Markt von mehr als 5000 Flugzeugen vor uns." Das Flugzeug werde wie geplant rechtzeitig 2013 fertig.

"Bisher wird die Investition voll selbstfinanziert", sagte Bregier. Boeings Konkurrenzmodell 787 sei dagegen "vielleicht das am meisten subventionierte Flugzeug in der Geschichte der Luftfahrt". Airbus erwäge daher "zusätzliche Maßnahmen", sagte der Franzose. "Doch bei einer Cash-Position von EADS von neun Mrd. Euro stehen wir nicht unter Druck, Finanzierungslösungen zu finden."

Bereits 478 Maschinen verkauft

Ein Teil der Entwicklungskosten soll von den großen Lieferanten getragen werden. Der Nettobeitrag der Partner liege bei 50 Prozent, sagte Bregier. Ohne die ausgegliederten Konzerntöchter Premium Aerotec (Deutschland) und Aerolia (Frankreich) sei der Außenbeitrag niedriger, mit ihnen höher. "In fünf oder sechs Jahren, wenn diese beiden Firmen investiert haben und das Projekt läuft, werden sie zum Verkauf bereit sein", sagte Bregier. "So werden wir Geld zurück bekommen."

Airbus hat bereits vor der Grundsteinlegung 478 A350 an 29 Kunden verkauft. "Alle drei Versionen verkaufen sich sehr gut", sagte Bregier. Die A350-900 für 314 Passagiere soll im esten Halbjahr 2011 in die Endmontage gehen und im Frühjahr 2012 erstmals starten. Im Juli 2013 sollen die ersten Exemplare an die Kunden ausgeliefert werden. Ein Jahr später soll die verkürzte Version A350-800 für 270 Passagiere folgen, Ende 2015 die Langversion A350-1000 für 350 Fluggäste.

Chinesische Firmen sollen fünf Prozent zum A350-Projekt zuliefern. Der aus Boeing ausgegründete US-Konzern Spirit baut extra in den USA ein Werk für die mittleren Rumpfteile der A350. Das Flugzeug wird zu 53 Prozent aus Verbundwerkstoffen bestehen, das ist doppelt so viel wie beim Riesen-Airbus A380. Airbus glaubt, anders als bei der A380 und dem Transporter A400M den Zeitplan einhalten zu können, weil die A350 vollständige am Computer entwickelt wurde und alle Beteiligten einschließlich der Lieferanten mit denselben Werkzeugen arbeiteten. "Wir haben Sicht", sagte Bregier. "Ja, wir können dieses Flugzeug Mitte 2013 ausliefern."

Probleme wegen der Wirtschaftskrise sieht Airbus für die A350 nicht. Die Fluggesellschaften brauchten Ersatz für ihre alten Langstreckenjets.

Quelle: ntv.de

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