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Brief an BaFin Air Berlin wehrt sich

Air Berlin hat die Börsenaufsicht wegen einer äußerst negativen Unternehmensbewertung durch die Dresdner Bank eingeschaltet. Die Fluggesellschaft bat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Freitag, eine mögliche Marktmanipulation und Insidergeschäfte zu untersuchen. In einer Analyse vom 17. Juli hatte die Dresdner-Tochter Kleinwort für Air Berlin ein Kursziel von 0,00 Euro angegeben.

Der Vorstand von Air Berlin bezeichnete diesen Analystenbericht in einem Schreiben an die BaFin in Bonn, das der dpa vorliegt, als "hochgradig geschäftsschädigend". Er habe sich "erheblich negativ auf den Kurs" der Air-Berlin-Aktie ausgewirkt. Mit dem "im Markt als unüblich geltenden Kursziel von 0" werde der unzutreffende Eindruck erweckt, Air Berlin stehe kurz vor der Insolvenz. Der Aktienkurs war am 17. Juli um rund 14 Prozent gefallen, am folgenden Tag wurden die Verluste wieder wettgemacht.

In ihrem Brief bewerten Vorstandschef Joachim Hunold und Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer das Verhalten der Dresdner Bank und seiner Tochtergesellschaften "als aufsichtsrechtlich und möglicherweise auch strafrechtlich relevant". Sie wiesen darauf hin, dass die Bank "sowohl unmittelbar vor als auch nach der Veröffentlichung des Berichts" umfangreiche Transaktionen mit Aktien von Air Berlin getätigt habe. Unanhängig davon habe der Analystenbericht gegen die Sorgfaltspflicht verstoßen. Er sei "an zahlreichen Stellen falsch, missverständlich und fehlgewichtet".

Stellungnahmen der BaFin und von Dresdner Kleinwort standen zunächst aus.

Quelle: ntv.de

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