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Alitalia vor dem Aus? Air France macht Schluss

Die Fluggesellschaft Air France-KLM hat ihr Übernahme-Angebot für die italienische Alitalia zurückgezogen. Das Angebot vom 14. März sei nicht mehr gültig, da die Bedingungen nicht erfüllt seien, teilte das Unternehmen mit. Der künftige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hatte kurz nach seinem Wahlsieg rasche Sondierungen zur Zukunft der von Insolvenz bedrohten Alitalia angekündigt. Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen mit Air France-KLM hatte er erwogen, auch die russische Aeroflot in die Gespräche mit einzubeziehen.

Nun wird die Lage für die marode italienische Fluglinie immer dramatischer. An der Mailänder Börse fiel die Aktie deutlich und wurde zeitweise vom Handel ausgesetzt. Der scheidende Ministerpräsident Romano Prodi berief den Ministerrat ein, um über die Situation und weitere Schritte zu beraten. Jedoch sahen Beobachter in Rom die Fluggesellschaft bereits vor dem Aus: "Dies ist das Begräbnis von Alitalia", sagte ein Manager des Unternehmens.

Der künftige Ministerpräsident Silvio Berlusconi hofft unterdessen noch, dass die deutsche Lufthansa oder die zweitgrößte italienische Gesellschaft Air One Interesse an der krisengeschüttelten Fluglinie bekunden könnten. Dafür ist Medienberichten zufolge aber ein Überbrückungskredit der Regierung nötig, der Alitalia - deren Kassen mittlerweile leer sind - mindestens einen weiteren Monat überlebensfähig macht. Die Flugesellschaft erwirtschaftet täglich einen Verlust von rund einer Mio. Euro.

Um Kritik der Europäischen Kommission zu begegnen, könne als Grund die Sicherung der öffentlichen Ordnung genannt werden, spekulieren italienische Zeitungen. Ein Sprecher der EU erneuerte den Standpunkt der Kommission, dass Italien bis 2011 keine staatliche Hilfe an Alitalia zahlen dürfe. Bislang sei man auch nicht über entsprechende Pläne unterrichtet worden.

Quelle: ntv.de

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