Franzosen vergeht die Lust Alitalia-Rettung wackelt
19.03.2008, 11:17 UhrDie geplante Übernahme der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia durch Air France-KLM steht deren Chef zufolge auf der Kippe. "Ja, es stimmt, das Geschäft ist gefährdet", sagte Air-France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta. Das Fusionsvorhaben stößt in Gewerkschaften und Politik auf massiven Widerstand. Spinetta hatte sich erst am Vorabend mit Gewerkschaftsvertretern zu einem mehrstündigen Gespräch getroffen.
Air France will Alitalia nur dann kaufen, wenn die mächtigen Gewerkschaften und die neue Regierung Italiens zustimmen, die im April gewählt wird. Oppositionsführer Silvio Berlusconi, der in Umfragen führt, hat den geplanten Verkauf an Air France kritisiert und sich für eine italienische Lösung ausgesprochen.
Auch politische Verbündete von Berlusconi, der seine politische Machtbasis im industrialisierten Norden Italiens hat, lehnen die geplante Fusion ab, da sie eine Herabstufung des Drehkreuzes Mailand bedeuten würde.
Die Gewerkschaften widersetzen sich dagegen vor allem Plänen eines massiven Stellenabbaus bei Alitalia. Die staatliche Gesellschaft fliegt seit Jahren Verluste ein, derzeit sind es umgerechnet rund eine Million Euro am Tag.
Mit 138 Mio. Euro bietet Air France für Alitalia weniger als halb so viel wie zuletzt in Medienberichten geschätzt. Allerdings will Air France eine Milliarde Euro in das Unternehmen stecken, das ohne frisches Geld den Betrieb wohl nur noch wenige Monate aufrecht erhalten könnte.
Quelle: ntv.de