Sensible Steuer-DVD Angebot für Bundesregierung
06.03.2008, 21:10 UhrIn der Liechtenstein-Affäre hat die Bundesregierung nach einem Fernsehbericht eine weitere DVD mit Daten von mutmaßlichen deutschen Steuerhinterziehern angeboten bekommen. Das Bundesfinanzministerium bestätigte demnach gegenüber der ARD, dass ihm eine DVD mit sensiblen Daten von deutschen Kunden der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) offeriert wurde.
Das Material sei von Hamburger Anwälten angeboten worden, die einen Deutschen vertreten, der die LLB angeblich erpressen wollte. Beim Ministerium war am Donnerstagabend keine Stellungnahme mehr zu erhalten.
Nach Informationen der ARD sollen auf der DVD Kontodaten mit einem Volumen von mehr als vier Mrd. Euro gespeichert sein. Dabei soll es sich um Informationen von mehr als 2.000 Bankkunden handeln, die ihr Geld in Liechtenstein angelegt hatten. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte demnach das Angebot. Es sei jedoch keine DVD übergeben worden, weil man die Anwälte an die Wuppertaler Steuerfahndung verwiesen habe. Diese ist zusammen mit der Staatsanwaltschaft Bochum zuständig. "Bei uns gibt es die DVD nicht", sagte jedoch der Bochumer Behördensprecher Eduard Güroff.
Wegen Erpressung der LLB hatte die Staatsanwaltschaft Rostock Ende Februar gegen vier Männer zwischen 41 und 50 Jahren Anklage erhoben. Sie sollen sich 2005 auf illegalem Weg mindestens 2325 Kontenbelege beschafft haben und dann versucht haben, die Bank sowie mehrere Kunden zu erpressen.
Quelle: ntv.de