Verkauf der Postbank Appel nimmt sich Zeit
07.04.2008, 18:30 UhrDie Deutsche Post sieht sich bei einem Verkauf der Postbank offensichtlich nicht unter Zeitdruck. Möglicherweise wird sich die Post auf absehbare Zeit nicht von der Banktochter trennen. "Es stimmt: wir brauchen Klarheit. Aber Klarheit kann auch bedeuten, auf absehbare Zeit nicht zu verkaufen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Blick auf die Postbank.
Für einen Verkauf gebe es möglicherweise bessere Zeiten als während einer Finanzkrise. "Ich bin nicht unter Handlungsdruck", sagte Appel dem Blatt. "Es gibt keinen Grund, sie in Hast und Eile oder gar unter Wert zu verkaufen", betonte er. Man befinde sich noch in der "Beratungsphase", sagte der neue Post-Chef dem Blatt weiter.
Appel hatte erst im März betont, er werde sich bei der Postbank nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Auf einen Zeitplan für einen Verkauf hatte er sich nicht festlegen lassen wollen.
Problemzone USA
Appel bekräftigte zugleich, im Mai ein Sanierungsmodell für das verlustreiche US-Expressgeschäft der Post vorlegen zu wollen. "Wir sind gut im Zeitplan." Die Post strebe zudem nicht in jedem Fall eine Zusammenarbeit mit einem Partner in den USA an: "Wir haben hinreichende Möglichkeiten, aus eigener Kraft signifikante Fortschritte zu erzielen."
Sollte es indes einen Partner geben, der für weitere Verbesserungen sorge, könne dieser auch "später noch an Bord" genommen werden. Appel hatte bereits in der Vergangenheit einen Rückzug aus dem US-Expressgeschäft ausgeschlossen, in dem die Post mit hohen Verlusten kämpft.
Appel hatte bei seiner Amtsübernahme im Februar angekündigt, mit Hochdruck an Entscheidungen über die Postbank und das defizitäre US-Expressgeschäft arbeiten zu wollen.
Quelle: ntv.de