Versicher dürfen stützen Aufsicht billigt HRE-Hilfen
30.10.2008, 12:59 UhrDie Finanzaufsicht BaFin hat grünes Licht für eine Beteiligung der Versicherer an der Rettungsaktion für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) gegeben. Eine Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft bestätigte einen entsprechenden Zeitungsbericht. "Die BaFin hat mitgeteilt, dass die Beteiligung der Versicherungen am Rettungspaket für die HRE aufsichtsrechtlich nicht zu beanstanden ist", sagte die Sprecherin. Es handele sich um einen "ganz normalen aufsichtsrechtlichen Vorgang". Die Hypo Real Estate ist die erste Privatbank in Deutschland, die auf das Rettungspaket der Bundesregierung zugreift.
Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge sicherte der Chef der Versicherungsaufsicht der BaFin, Thomas Steffen, dem GDV schriftlich zu, dass die Aufsicht die Rückbürgschaft der Branche über 1,4 Mrd. Euro für die HRE nicht als versicherungsfremdes Geschäft ansehe. Die Versicherer seien Ende September gemeinsam mit den Banken von der Bundesregierung zu den Rettungsgesprächen für den Immobilienfinanzierer eingeladen worden, weil die Branche hohe Summen bei der Bank investiert habe, vor allem in Pfandbriefen. Von dem Rettungspaket über 50 Mrd. Euro trage die Assekuranz 2,3 Mrd. Euro, aufgeteilt in eine Bürgschaft über 1,4 Mrd. Euro und eine durch Schuldverschreibungen gesicherte Zahlung von 900 Mio. Euro.
Davon habe die Versicherungsbranche bereits die erste von zwei Tranchen über je 450 Mio. Euro gezeichnet. Insgesamt 24 Mitgliedsgesellschaften seien an der Tranche beteiligt, sagte eine GDV-Sprecherin der Zeitung. Die zweite Tranche solle vor allem von Gesellschaften gezeichnet werden, die besonders stark bei der HRE engagiert seien wie Allianz, Münchener Rück, HUK-Coburg und Debeka, hieß es.
Der Rückversicherer Münchener Rück bestätigte zwar seine Teilnahme an der Rettungsaktion, wollte sich aber zu Details nicht äußern. "Die Münchener-Rück-Gruppe begrüßt das Rettungspaket für die Hypo Real Estate und das damit verbundene Signal zur Stabilisierung der Finanzmärkte", erklärte das Unternehmen. Die Versicherungswirtschaft habe sich zu Bürgschaften und zusätzlich zur Liquiditätsunterstützung für den Immobilienfinanzierer bereit erklärt. "Die Privatwirtschaft hat ihre Verantwortung wahrgenommen", hieß es. Die Allianz und die BaFin wollten den Bericht nicht kommentieren.
Quelle: ntv.de