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Straßburg verliert Attraktion Aus für Zigarrenmanufaktur

Die letzte französische Zigarrenmanufaktur in Straßburg wird in 18 Monaten geschlossen und 220 Angestellten entlassen. Der Käufer der historischen Manufaktur in der Straßburger Altstadt, der britische Tabakkonzern Imperial Tobacco, werde in ganz Frankreich über 1000 Arbeitsplätze streichen und die Zigarrenherstellung nach Spanien verlegen, sagte ein Sprecher des Unternehmens. In dem Altstadtviertel Krutenau geht damit eine Ära zu Ende. Was mit dem roten Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert mit 20.000 Quadratmetern Grundfläche geschehen soll, ist noch ungewiss.

Imperial Tobacco hatte vor sechs Monaten seinen französisch-spanischen Konkurrenten Altadis aufgekauft, dem die Manufaktur gehörte. Die Manufaktur "hat in den über 150 Jahren ihrer Existenz viele Krisen überstanden und ist jetzt Opfer der Globalisierung geworden", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Geschlossen werde auch eine Tabakfabrik in Metz mit 130 Angestellten.

In der Tabakmanufaktur werden größtenteils in Handarbeit Tabakblätter aus Kuba, Brasilien und Fernost zu hochwertigen Zigarren und Zigarillos gewickelt. Der Betrieb gehörte früher der staatlichen französischen Tabak-Monopolgesellschaft SEITA und hielt in den 1990er Jahren etwa die Hälfte der nationalen Zigarrenproduktion. Damals wurden im Elsass auch noch jährlich etwa 5000 Tonnen dunkler Tabak für die Marken Gauloises und Gitanes angebaut. Heute ist der Tabakanbau in der Region auf 2500 Tonnen zurückgegangen, wovon etwa 50 Prozent nach Deutschland exportiert werden.

Quelle: ntv.de

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