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Schlechte Zeiten für Chemie BASF in den Miesen

Der Konjunktureinbruch hat den weltgrößten Chemiekonzern BASF im vergangenen Jahr hart getroffen. Für das vierte Quartal musste Konzernchef Jürgen Hambrecht einen Verlust von 313 Mio. Euro ausweisen nach einem Gewinn von 793 Mio. Euro vor Jahresfrist. "Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil, die Lage auf unseren Absatzmärkten verschärft sich", sagte der Manager. Die Chemieindustrie schrumpfe weiter.

Hambrecht kündigte den Abbau von weltweit mindestens 1500 von aktuell knapp 97.000 Arbeitsplätzen an. Sparprogramme sollen beschleunigt umgesetzt werden. Weniger profitable Anlagen sollen geschlossen und sogar ganze Standorte dichtgemacht werden. Für das Gesamtjahr 2009 stellte Hambrecht unter Einbeziehung der jüngsten Übernahmen der Unternehmen Ciba und Revus einen Umsatzrückgang in Aussicht. Der Betriebsgewinn soll noch deutlicher sinken als der Umsatz.

Im vergangenen Jahr kam der Ludwigshafener Konzern auf einen Umsatz von 62,304 Mrd. Euro - ein Plus von 7,5 Prozent. Der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen ging jedoch um zehn Prozent auf 6,856 Mrd. Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einem bereinigten Betriebsgewinn von 6,885 Mrd. Euro gerechnet. Unter dem Strich verblieb ein Überschuss von 2,912 Mrd. Euro, ein Minus von 28,4 Prozent. Den BASF-Aktionären versprach Hambrecht für 2008 dennoch eine stabile Dividende von 1,95 Euro. Auch für das laufende Jahr solle die Dividende konstant gehalten werden.

Die Wucht, mit der die weltweite Finanzkrise den beginnenden Abschwung der Chemiekonjunktur beschleunigte, hatte BASF im vierten Quartal überrascht. Bestellungen brachen zum Teil über Nacht weg, die Kapazitätsauslastung von Großanlagen sank deutlich. Hambrecht musste innerhalb weniger Wochen gleich zwei Mal seine Ergebnisziele für 2008 stutzen. BASF hatte bereits angekündigt, weltweit 80 Anlagen vorübergehend stillzulegen und die Produktion in weiteren 100 Anlagen zu drosseln.

Quelle: ntv.de

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