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Streit um Genkartoffel BASF macht Druck

Der Chemieriese BASF macht bei der EU-Komission Druck für eine Zulassung seiner Genkartoffel Amflora. In einem offenen Brief an EU-Umweltkommissar Stavros Dimas forderte BASF, "den Zulassungsprozess ohne weitere Verzögerungen einzuhalten und den kommerziellen Anbau von Amflora in Europa zu genehmigen." Die endgültige Entscheidung der EU-Kommission stehe seit Juli 2007 aus, obwohl alle notwendigen Schritte auf politischer und behördlicher Seite erfolgt seien. "Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen für die Sicherheit von Amflora", erklärte BASF-Pflanzenschutzvorstand Stefan Marcinowski in dem Schreiben, das der Konzern als Anzeige in Zeitungen veröffentlichte.

Die Genkartoffel Amflora hat einen höheren Stärkegehalt als Kartoffeln, die nicht genetisch verändert wurden, und soll für industrielle Zwecke eingesetzt werden, etwa in der Papier, Garn- und Klebstoffindustrie. Es wäre die erste Zulassung eines gentechnisch veränderten Produkts in der EU seit 1998. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte die BASF-Kartoffel positiv beurteilt.

Die Hängepartie bei der Entscheidung über die Zulassung in der EU hatte unlängst dazu geführt, dass der Konzern den noch für dieses Jahr geplanten kommerziellen Anbau von Amflora verschieben musste. Die Mitgliedstaaten sind sich seit Jahren über die Zulassung genetisch veränderter Organismen uneinig, zudem sieht die Öffentlichkeit in vielen Ländern solche Pflanzen mit Misstrauen. Mitte Februar hatten sich die Agrarminister in Brüssel nicht über eine Zulassung der Genkartoffel einigen können.

Quelle: ntv.de

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