Trotz Autokrise BMW wird nicht kündigen
24.01.2009, 12:48 UhrTrotz der Autokrise schließt BMW Entlassungen im laufenden Jahr aus. "2009 wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben", sagte Personalvorstand Harald Krüger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Für den Fall, dass die Krise länger dauert als gedacht, würden wir durch Fluktuation frei werdende Stellen nicht ersetzen", ergänzte er.
Der Münchner Autobauer schickt wegen der Absatzflaute in der Branche im Februar und März 26.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Dank der Einführung neuer Modelle im Frühjahr habe der Konzern aber "berechtigte Hoffnung, dass wir im April keine Kurzarbeit mehr brauchen", sagte Krüger.
Kein Zusammengehen mit Daimler
Er begrüßte zugleich die von der Bundesregierung beschlossene Abwrackprämie für Altautos. "Für BMW wird der Effekt allerdings überschaubar bleiben", schränkte der Manager jedoch ein. Die 2500 Euro Prämie seien allenfalls für Käufer eines Mini oder eines 1er BMW attraktiv. Krüger bekräftigte, dass BMW weder Geld vom Staat brauche noch einen stützenden Einstieg der Regierung. Kurzarbeit wird allerdings von der Bundesagentur für Arbeit und damit vom Staat finanziert.
Krüger verwies darauf, dass das Unternehmen mit Familie Quandt einen "stabilen" Großaktionär habe. Als "einzige Hilfe" prüfe der Konzern staatliche Garantien für Anleihen. "Uns geht es dabei ausschließlich um die Refinanzierung des Leasing- und Kreditgeschäfts für Automobile", erläuterte Krüger. Er widersprach immer wieder aufkommenden Börsengerüchten über ein Zusammengehen mit Daimler. "Wir haben gemeinsame Projekte mit Mercedes, ansonsten sind und bleiben wir Wettbewerber", betonte Krüger. Eine Kooperation mit Fiat, die seit längerem verhandelt wird, hält er auch nach dem Einstieg der Italiener bei Chrysler für möglich: "Mit Fiat können wir auch künftig zusammenarbeiten, entscheidend ist letztlich, dass beide Seiten davon gleichermaßen profitieren", machte er deutlich.
Quelle: ntv.de