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Kritik am Bankensystem BNP-Boss plant Zukäufe

Die französische Großbank BNP Paribas liebäugelt mit Zukäufen auf dem deutschen Finanzmarkt. "Wir wollen in Deutschland aus eigener Kraft zulegen und eventuell durch Akquisitionen mittlerer Größe", sagte BNP-Vorstandschef Baudouin Prot der "Financial Times Deutschland". In den vergangenen Jahren hatte die Bank etwa über ihre Tochter Cortal den Online-Broker Consors sowie das Bremer Bankhaus Plump erworben. Zudem halten die Franzosen mehr als die Hälfte an dem Gemeinschaftsunternehmen Dresdner Cetelem Kreditbank.

Ob die Bank eine Offerte für die zum Verkauf stehende Landesbank Berlin (LBB) abgeben wird, ließ Prot offen. "Soweit ich weiß, hat der Ausschreibungsprozess noch nicht begonnen. BNP Paribas wird sich die Frage, ob sie das Dossier prüft, zum gegebenen Zeitpunkt stellen und dabei ihre strengen Kriterien für eine Übernahme beachten", sagte der Vorstand. Das Land Berlin muss sich bis Ende 2007 von der LBB samt ihrer Sparkasse trennen, weil es das Institut vor Jahren mit Milliardenbeihilfen vor einer Schieflage gerettet hatte. Der Verkaufsprozess soll in den nächsten Wochen beginnen.

Prot kritisierte das deutsche Bankensystem mit seiner Aufteilung in die drei Säulen Privatbanken, Genossenschaftsinstitute und Sparkassen. Übernahmen zwischen den einzelnen Säulen sind per Gesetz nicht möglich. "Der Grad der Konsolidierung auf dem deutschen Markt ist wesentlich niedriger als auf den anderen bedeutenden europäischen Bankenmärkten. Diese Konsolidierung scheint mit aus Sicht der Kunden der Bankenbranche sowie ihrer Aktionäre wünschenswert", sagte er.

Quelle: ntv.de

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