Geschlossene Immofonds BaFin unterbindet Zahlungen
02.12.2008, 08:38 UhrDie Finanzaufsicht BaFin hat einem Pressebericht zufolge elf große Immobilienfonds aufgefordert, ihre Auszahlungspläne zu stoppen. Die offenen Immobilienfonds waren im Oktober geschlossen worden, nachdem Anleger ihre Anteile panikartig abgezogen hatten.
Jedoch wollten die Gesellschaften Fondssparer mit Auszahlungsplänen von der Sperrung ausnehmen, weil diese Rückflüsse langfristig vereinbart sind. Dieses Privileg sei jedoch "mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz aller Anleger nicht vereinbar", sagte eine Bafin-Sprecherin der "Financial Times Deutschland".
In der Fondsbranche rief das Vorgehen laut "FTD" Kritik hervor: "Jetzt werden ältere Anleger mit Auszahlungsplänen ihr Kapital auch aus jenen Fonds abziehen, die noch nicht eingefroren sind", sagte ein Fondsmanager. Ein Sprecher des Fondsanbieters Degi kritisierte, einige Anleger seien auf die monatlichen Zahlungen angewiesen, um ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten.
Offene Immobilienfonds sind besonders bei vorsichtigen Kleinanlegern beliebt, weil sie als weniger schwankungsanfällig gelten als beispielsweise Aktienfonds. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise hatte die allgemeine Panik jedoch auch diese eher konservative Anlageklasse hohe Geldabflüsse beschert.
Die von der BaFin-Entscheidung betroffenen Anbieter wollten sich zu ihrem weiteren Vorgehen offiziell nicht äußern. Einige Manager verwiesen darauf, dass die Fondsgesellschaften die Auszahlungen zunächst aus ihrem eigenen Vermögen tätigen könnten. Kan Am habe die für Anfang Dezember fälligen Auszahlungen an seine Anleger überwiesen. Ob die Gesellschaft dabei auf eigenes Geld zurückgriff oder die Aufforderung der Finanzaufsicht ignorierte, sei offen geblieben.
Quelle: ntv.de