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Gespräche unterbrochen Bahn hofft auf Sonntag

Im Tarifstreit bei der Bahn sind die Gespräche zur Abwendung von Streiks am Samstag unterbrochen worden. Die Verhandlungen würden am morgigen Sonntag fortgesetzt, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Samstagabend nach vierstündigen Gesprächen mit der Bahn mit. Beide Seiten hätten Stillschweigen darüber vereinbart, ob es zu einer Annäherung gekommen sei.

Bei der GDL zeigte man sich jedoch zuversichtlich, dass die für Montag angekündigten Streiks doch noch vermieden werden können. "Die Ansätze waren positiv", sagte GDL-Chef Manfred Schell nach den Verhandlungen. "Wenn es so weitergeht, werden wir durchkommen." Dann könnte der Lokführer-Streik doch noch verhindert werden. Ein Bahn-Sprecher bestätigte lediglich, dass die Verhandlungen mit der GDL am Sonntag fortgesetzt werden.

Fernreisende und Pendler müssen sich am Montag in jedem Fall auf einen ausgedünnten Zugverkehr nach einem Notfahrplan der Bahn einstellen. Der Plan gelte am Montag unabhängig vom Verlauf der Bemühungen um eine Lösung des Tarifkonflikts, teilte die Bahn mit (siehe Link "Bahn-Chaos am Montag").

Zuvor hatte sich Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) pessimistisch gezeigt, dass der für Montag angekündigte Streik noch verhindert werden kann. Die Chancen dafür seien "nahe null", sagte Tiefensee. Der Minister appellierte an die Tarifparteien, sich zu bewegen. Diese hätten eine "immense Verantwortung". Die Positionen lägen aber weit auseinander. Tiefensee ließ offen, ob er sich in die am Wochenende geplanten Gespräche zwischen Bahn und Gewerkschaften einschalten will.

Klage in Frankfurt

Unabhängig von ihren Gesprächsbemühungen hat die Bahn beim Arbeitsgericht Frankfurt ein Streikverbot beantragt. Die beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA wollen von ihrer Haltung nicht abweichen. Transnet und GDBA beanspruchen, selbst mit der Bahn über einen Lokführer-Tarifvertrag zu verhandeln. Am Freitag war ein Gespräch mit der Lokführergewerkschaft GDL über eine Kooperation aller drei Gewerkschaften geplatzt.

Die GDL hatte vor dem erneuten Gesprächsangebot der Bahn bekräftigt, ihren unbefristeten Arbeitskampf wie geplant am Montag um 0.00 Uhr anrollen zu lassen. GDL-Vize Claus Weselsky sagte, während der für Montag um 10.00 Uhr angesetzten Verhandlung am Arbeitsgericht in Frankfurt werde der Streik nicht unterbrochen. Erst wenn das Gericht "eine rechtsverbindliche Entscheidung" gegen Streiks gefällt habe, werde die GDL sich daran halten. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale sagte zum eingereichten Antrag auf Einstweilige Verfügung: "Im Interesse unserer Kunden müssen wir auch dieses letzte Mittel ausschöpfen." Streiks seien unverhältnismäßig, da die GDL ihr Tarifziel erreicht habe.

Quelle: ntv.de

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