Im Streit um die Besetzung des Chefpostens bei der japanischen Zentralbank hat die Regierung nun einen zweiten Kandidaten nominiert. Bei dem neuen Anwärter handelt es sich um Koji Tanami, den Chef der Japan Bank for International Cooperation, einer staatlichen Kreditvergabestelle. Abgeordnete der Opposition drohten damit, dass auch die Nominierung des 68-jährigen Tanami mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern werde. Vergangene Woche lehnten die Oppositionsparteien bereits den Regierungskandidaten Toshiro Muto ab. Beobachter waren von der Nominierung Tanamis überrascht, da er bislang nicht als potenzieller Kandidat galt.

Das Parlament wird voraussichtlich am Mittwoch über die Nominierung Tanamis entscheiden. Am gleichen Tag läuft die Amtszeit des derzeitigen Chefs der Bank of Japan (BOJ), Toshihiko Fukui, ab. Sollte auch am Mittwoch kein neuer BOJ-Chef bestätigt werden, könnte die Regierung vorübergehend einem Stellvertreter den Posten übertragen oder die Amtszeit des scheidenden BOJ-Chefs Fukui verlängern. Angesichts der jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten fordern Experten jedoch, auf eine derartige Übergangslösung zu verzichten.